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La Palma: Interview mit Tourismusrätin Alicia Vanoostende

La Palma 24 | 01.02.2016 | 0 | Diesen Artikel teilen
 

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Alicia Vanoostende blickt optimistisch in die touristische Zukunft von La Palma:

„2016 werden die Passagierzahlen weiter steigen“

Seit den Wahlen im Mai 2015 ist Alicia Vanoostende Tourismusrätin der Kanareninsel La Palma. Die 1973 in Belgien geborene Agraringenieurin und PSOE-Politikerin wechselte von der erfolgreichen Geschäftsführung der Central Hortifrutícola La Palma in ein Amt, das aus nah und fern mit Argusaugen beobachet wird. Wir sprachen mit der „First Lady des Tourismus“ über ihre verantwortungsvolle Position.

 
Alicia Vanoostende auf der FITUR in Madrid: Gespräche auch mitdirector regional de Turismo de Coquimbo, Alberto Duarde Pardo über eine künftige Zusammenarbeit im Bereich Astro-Tourismus. Foto: Cabildo

Alicia Vanoostende auf der FITUR in Madrid: Gespräche auch mit dem Regionalgeschäftsführer des Tourismus in Coquimbo/Chile, Alberto Duarde Pardo, über eine künftige Zusammenarbeit im Bereich Astro-Tourismus. Foto: Cabildo

Alicia, in der vergangenen Woche haben Sie auf der Tourismusmesse FITUR in Madrid mit Vertretern von Fluggesellschaften und Reiseveranstaltern verhandelt. Schon im Vorfeld wurde bekannt, dass ein Wiederaufleben der einstigen Flugverbindungen von Santa Cruz de La Palma (SPC) in den Norden von Europa und zusätzliche Flüge nach England im Gespräch sind. Gibt es im Blick darauf nach der FITUR konkrete Ergebnisse zu vermelden?Alicia Vanoostende: Wir hatten erneute Treffen mit verschiedenen englischen Airlines und Reiseveranstaltern. Wir erklärten deren Vertretern, was wir seit unseren Meetings auf der Tourismusmesse World Travel Market in London Ende 2015 unternommen haben und unsere Pläne für 2016. Außerdem hatten wir auf der FITUR Versammlungen mit skandinavischen Reiseunternehmen mit vielversprechenden Ergebnissen. Wir haben noch keine konkreten Vereinbarungen geschlossen, aber wir gehen in die richtige Richtung.
Iberia Express: Rabatt-Kampagne auf Ticketpreise im Winter und neun Flieger pro Woche im kommenden Sommer. Pressefoto Iberia Express

Iberia Express: Will im kommenden Sommer die Madrid-SPC-Verbindung auf bis zu neun Flüge pro Woche erhöhen - derzeit sind es fünf. Pressefoto Iberia Express

Die Zahl der auf dem Flughafen von Santa Cruz de La Palma gezählten Passgiere stieg 2015 auf 971.676 an – das waren 12,6 Prozent mehr als im Jahr davor. Dieser Anstieg ist auch auf die Bajada de la Virgen zurückzuführen – das größte Fest in der Inselhauptstadt, das nur alle fünf Jahre stattfindet. Glauben Sie, dass der Aufschwung in 2016 auch ohne ein solches Mega-Event weitergehen wird? Alicia Vanoostende: Wir denken, dass die Passagierzahlen in diesem Jahr weiter steigen werden, dafür gibt es bereits Indikatoren: Die Buchungen laufen jetzt schon sehr gut, im Sommer 2016 wird es mehr nationale Flüge geben, und wir gehen davon aus, dass in der Wintersaison 2016/17 neue Flugrouten nach Santa Cruz de La Palma geschaffen werden. (Anmerkung der Redaktion: In einer Pressemitteilung sprach Alicia Vanoostende bereits davon, dass Iberia Express im Sommer 2016 bis zu neun Maschinen pro Woche von Madrid nach Santa Cruz de La Palma – Flughafenkürzel SPC - schicken will).
Vueling: Barcelona-SPC-Connection läuft - Bilbao braucht noch etwas Unterstützung. Pressefoto Vueling

Vueling: Barcelona-SPC-Connection läuft - Bilbao braucht noch etwas Unterstützung. Pressefoto Vueling

Erfreulich ist ja, dass die Fluggesellschaft Vueling Santa Cruz de La Palma (SPC) bis Oktober beziehungsweise September 2016 mit Barcelona und Bilbao verbindet. Gibt es Verhandlungen, damit es im Winter 2016/17 mit Vueling weitergeht?Alicia Vanoostende: Ja, wir haben uns mit Vueling-Managern auf der FITUR in Madrid getroffen. Sie sind recht zufrieden mit den neuen Strecken. Die Barcelona-Flüge sind besser ausgelastet als die Verbindung Bilbao-Santa Cruz de La Palma. Denn Barcelona ist ein Drehkreuz, das Anschluss an viele Städte in Europa bietet. Deshalb entwickeln wir derzeit gemeinsam mit Vueling einen Marketing-Plan, um beide Routen zu stärken und zu etablieren.Die Tourismusmessen gehen weiter... Auf welchen werden Sie persönlich vor Ort sein, und welche Strategie verfolgen Sie dabei?
Alicia Vanoostende: Die Tourismuschefin von La Palma ist bei den Messen persönlich vor Ort, wo sich die Profis der Branche versammeln. Foto: Cabildo

Alicia Vanoostende: Die Tourismuschefin von La Palma ist bei den Messen persönlich vor Ort, wo sich die Profis der Branche versammeln. Foto: Cabildo

Alicia Vanoostende: La Palma war schon auf vielen Messen in dieser Saison vertreten. Die meisten sind fürs allgemeine Publikum offen – und die werden sehr gut von Mitarbeitern der Inselverwaltung und von den Agenten betreut, die im Rahmen eines Abkommens zwischen dem Cabildo und dem touristischen Unternehmerverband auf La Palma CIT Tedote aktiv sind. Ich bin dagegen auf den Tourismusmessen für professionelle Anbieter im Reisebereich vor Ort – vornehmlich auf der FITUR in Madrid, auf der ITB in Berlin und auf der WTM in London, wo wir stets ein großes Programm mit Reiseveranstaltern und Fluggesellschaften absolvieren.Alicia, wie arbeitet das Inseltourismusamt mit dem CIT Tedote zusammen?Alicia Vanoostende: Wir haben ein Abkommen mit dem Verband touristischer Unternehmer auf La Palma für die Inselwerbung im Ausland geschlossen. Das Cabildo finanziert 80 Prozent dieses Budgets und der CIT Tedote die restlichen 20 Prozent. Wir denken, das ist eine gute Vereinbarung, und wir kooperieren auch bei der Entwicklung von Aktionsplänen sowie bei der Einschätzung und Entscheidungsfindung im Blick auf die Inselwerbung im Ausland.Wie kann sich eine kleine Insel wie La Palma gegen die Konkurrenz der anderen Kanareninseln behaupten und weiter profilieren?
Alicia Vanoostende: "Wir

Alicia Vanoostende im Blick auf gutes Klima, Sicherheit, schöne Landschaften, Ruhe und saubere Umwelt auf La Palma: "Wir müssen Nutzen aus unseren Stärken ziehen!" Foto: Saul Santos/Cabildo

Alicia Vanoostende: Ich denke, wir müssen Nutzen aus unseren Stärken wie gutes Klima, Sicherheit, saubere Umwelt, schöne Landschaften und Ruhe ziehen. Darüber hinaus machen Angebote für aktive Leute wie Wandern, Radfahren, Tauchen und vieles mehr sowie der Sternentourismus La Palma zu einem besonderen Urlaubsziel.Welche Politik vefolgen Sie im Blick auf Hotelneubauten und Golfplätze auf La Palma?Alicia Vanoostende: Das Tourismusmodell auf La Palma beruht auf Hotels mit mittlerer Kapazität mit hohem Qualitätsstandard, die über die Insel verteilt sind. Meiner Ansicht nach müssen wir Modelle mit hoher Kapazität und Konzentrationen vermeiden, um unsere Landschaft und Umwelt zu schützen. Geschützte Gebiete zu respektieren gilt auch für den Bau von Golfplätzen, von denen wir denken, dass sie möglich sind, sofern es sich um nachhaltige Modelle handelt.
Puerto Naos: Hotel Sol und viele Apartments im Ort für Touristen. Foto: La Palma 24

Puerto Naos: Hotel Sol und viele Apartments im Ort für Touristen. Foto: La Palma 24

Viele Inselgäste auf La Palma sind Individualtouristen, die nicht in ein Hotel wollen, sondern eine private Ferienunterkunft in einem Haus oder einem Apartement bevorzugen. Doch da gibt es Probleme für die Vermieter im Blick auf die touristische Lizenz. Kann eine Inseltourismusrätin auf das Thema Vermieterlizenz Einfluss nehmen oder zumindest Impulse an den Gesetzgeber senden? Bisher ist es ja so, dass Häuser auf La Palma die Vermieterlizenz bekommen können, sofern der Flächennutzungsplan der Gemeinde an den Tourismusplan angepasst wurde – Vermieter von Apartments in großen Gebäuden wie etwa in Puerto Naos oder Los Llanos müssen dagegen fast unerfüllbare Auflagen erfüllen, eine lange Behördenprozedur durchlaufen, und wenn alles klappt, um die 20.000 Euro für die Vermieterlizenz bezahlen...
Nieves Lady Barreto: Die Ex-Bürgermeisterin von Mazo ist jetzt kanarische Infrastrukturministerin und hat auch die Nöte von La Palma im Blick.

Nieves Lady Barreto: Die Ex-Bürgermeisterin von Mazo ist jetzt kanarische Infrastrukturministerin und hat auch die Nöte von La Palma im Blick.

Alicia Vanoostende: ...ja, das ist wirklich ein Problem, das gelöst werden muss. Dabei arbeiten wir mit der kanarischen Ministerin für Infrastruktur zusammen. Und wir sind sicher, dass sich Nieves Lady Barreto sehr ausführlich mit diesem Problem befasst. Ihr Ministerium arbeitet zur Zeit daran, die aktuellen Gesetze zu vereinfachen. (Anmerkung der Redaktion: Nieves Lady Barreto wurde im Mai 2015 zur Bürgermeisterin der Gemeinde Mazo auf La Palma wiedergewählt und anschließend ins kanarische Regierungsteam berufen.)
Raúl Camacho (links), der Vorgänger von Alicia Vanoostende: Auch er arbeitete schon mit dem touristischen Unternehmerverband CIT Tedote und dessen Chef Oscar León (rechts) zusammen. Foto: Cabildo

Raúl Camacho (links), der Vorgänger von Alicia Vanoostende: Auch er arbeitete schon mit dem touristischen Unternehmerverband CIT Tedote und dessen Chef Oscar León (rechts) zusammen. Foto: Cabildo

Alicia, sprechen wir kurz über ihre Person, wenn Sie erlauben... Sie haben das Amt der Tourismusrätin von La Palma nach den Wahlen im Mai 2015 von Raúl Camacho übernommen. Die Menschen waren von seiner Arbeit begeistert... Wie sehen Sie sich im Vergleich zu ihrem Vorgänger – was machen Sie wie er und was machen Sie anders?Alicia Vanoostende: Ich glaube, da gibt es gar nicht viele Unterschiede, wir arbeiten beide eng mit den Unternehmen der Reisebranche zusammen und haben beide Erfahrung im Management. Da gibt es nur den Unterschied, dass er ein privates Unternehmen leitet, und ich in einer öffentlichen Einrichtung Karriere machte.Sie waren Geschäftsführerin der Central Hortifrutícola, also Expertin im Agrarbereich. Wie haben Sie den Sprung ins Tourismusgeschäft gemeistert? Wahrscheinlich hat dabei geholfen, dass Sie vier Sprachen beherrschen...
La Palmas Tourismusrätin Alicia Vanoostende (Bild oben mit gelber Bluse) mit Reisebloggern auf der Fitur: Projekt "La Palma con Sabor" beschlosssen. Foto: Cabildo

Alicia Vanoostende (mit gelber Bluse) wurde in Belgien geboren, genoss eine multikulturelle Erziehung und hat den Zeitgeist im Blick: Auf der FITUR 2016 in Madrid sprach sie  mit Reisebloggern, worauf das Projekt "La Palma con Sabor" - zu Deutsch "La Palma mit Geschmack" - entstand. Foto Cabildo

Alicia Vanoostende: Es ist wohl schon förderlich, verschiedene Sprachen zu sprechen und eine multikulturelle Erziehung zu haben, wenn man mit Menschen aus vielen verschiedenen Ländern verhandeln muss... Ich hatte tatsächlich keinerlei Erfahrung im Tourismus, aber viele Menschen in meinem Umfeld, die mich einwiesen. Ich lerne schnell, meine Arbeit als Inseltourismusrätin von La Palma ist wirklich eine aufregende, positive und sich ständig weiterentwickelnde Erfahrung.Außerdem sind Sie verheiratet und haben zwei Kinder. Wie bringen Sie das aufwändige Amt als Inseltourismusrätin mit der Familie in Einklang? Beschreiben Sie doch mal einen Tag in ihrem Leben...Alicia Vanoostende:  Ich stehe so gegen 6.15 Uhr auf, und um 7.30 Uhr bringe ich meine beiden Kinder in die Schule in Los Llanos. Ab 8.10 Uhr bin ich dann in meinem Büro in Santa Cruz, normalerweise bis gegen 19 Uhr. Mein Mann arbeitet unter der Woche auf einer anderen Insel, deshalb habe ich eine Hilfe, die meine Kinder nachmittags bei den Schulaufgaben und bei deren Freizeitaktivitäten betreut. Aber abends kann ich dann Zeit mit meinen Kindern verbringen, denn sie sind noch relativ klein und brauchen viel Zuwendung. Wenn ich ins Ausland reisen muss, bringt das natürlich nochmal einen Mehraufwand, um die Familie zu organisieren – aber wir kriegen das hin!
Verhandlungsmarathon auf der FITUR in Madrid: La Palmas Präsident Anselmo Pestana und Inseltourismusrätin Alicia Vanoostende. Foto: Cabildo

La Palmas Präsident Anselmo Pestana auf der FITUR 2016 in Madrid:  Alicia Vanoostende: "Ich schätze seine Arbeit sehr". Foto: Cabildo

Alles in allem: Haben Sie Spaß in Ihrem Amt?Alicia Vanoostende: Ich schätze die Arbeit, die Inselpräsident Anselmo Pestana und seine Regierungsgruppe im Cabildo leisten, sehr. Und ich war überrascht und stolz, als er mich nach den Wahlen fragte, ob ich im Team sein will. Ich denke, ich und alle meine Kollegen haben uns für eine politische Karriere entschieden, weil wir dazu beitragen und unser Bestes geben wollen, um die Situation der Insel La Palma zu verbessern. Dabei gibt es sehr interessante und positive Momente, aber ebenso schwierige – wie bei jeder Arbeit!Alicia, wir danken Ihnen für die Ein- und Ausblicke und wünschen viel Erfolg bei Ihrem Einsatz für La Palma! 

Von La Palma 24

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