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La Palma Leute: Die Künstlerin Christel Sürie-Kindler

La Palma 24 | 22.11.2015 | 9 | Diesen Artikel teilen

Christel-Suerie-Kindler-La-Palma-Playa-Salamera-Titel

Christel Sürie-Kindler - alias Crystel La Palma

Kreativer Lebens-Spaziergang:

"Puppen und Mathe – nein, danke!"

„Ich hatte ein wunderbar-wildes, buntes und kreatives Leben”, sagt Christel Sürie-Kindler, die alle nur als Crystel La Palma kennen. Die vergangenen 25 Jahre davon verbrachte die 1946 in Bremen geborene Künstlerin auf der Kanareninsel La Palma. Hierher verschlug es sie mit ihrem damaligen Mann, dem Schauspieler und Synchronsprecher Klaus Kindler, der einst großen Leinwandstars wie Clint Eastwood seine Stimme lieh. Heute lebt Christel im wilden Südosten der Isla Bonita am Nachbarstrand von La Salemera.

Christel

Christel in jungen Jahren: in Göttingen studiert und in Griechenland inselgehüpft.

 

  Wir ahnen es schon: Christel war von Kindesbeinen an nicht gerade die Spitzenkandidatin für eine Eins in Betragen – dafür aber immer kreativ. Puppen und Mathe lagen ihr weniger, Malen und Formen dagegen umso mehr. Und so machte sie auf Anraten ihres Kunsterziehungslehrers nach der Mittleren Reife erstmal eine Ausbildung zur Werbekauffrau und Graphischen Zeichnerin. Anschließend arbeitete Christel in den Werbeabteilungen auch von großen Firmen in Deutschland, bis sie vom Kommerz genug hatte:Ich merkte irgendwann, dass ich meine Kreativität in der Gestaltung von aufwändigen Prospekten für Dinge versprühte, die ich eigentlich gar nicht gut finde. Und dann beschloss ich, den Spieß umzudrehen. Ich wollte jungen Leuten eine andere Sicht auf die Dinge nahebringen und legte dann die sogenannte Immaturenprüfung ab. Denn die berechtigte damals auch Leute ohne Reifeprüfung zum Studium an der Pädagogischen Hochschule.
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Christel 1980: Heirat mit Schauspieler Klaus Kindler auf Capri.

  An der PH in Göttingen studierte Christel Sürie anschließend Bildende Kunst und Visuelle Kommunikation im Hauptfach und Arbeitslehre im Nebenfach. In den Semesterferien behopste sie mehrere Inseln in der Ägäis und hörte die 1973 noch von der Militärjunta verbotenen Klänge von Mikis Theodorakis mit Gleichgesinnten, Demokratie-suchenden Freunden hinter verschlossenen Fenstern und Türen. Dabei hatte sie sogar das Glück, den jahrelang eingesperrten Sänger und Komponisten bei seinem ersten Auftritt in Freiheit 1974 im Großen Stadion in Athen miterleben zu dürfen. Ihr Ziel, an Grund-  und Hauptschule zu unterrichten, erreichte sie allerdings nicht. Denn als Christel 1976 abschloss, geriet sie direkt in den sogenannten Lehrereinstellungsstopp. Nur wenige der damals in Massen ausgebildeten Pauker hatten das Glück, einen Arbeitsplatz an einer Schule zu ergattern. Der Traum vom gemütlichen Dasein als Beamter auf Lebenszeit platzte auch für Christel – und so ergriff sie die Flucht nach vorn:
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Könnten Brüder sein: Klaus Kindler (rechts) und Clint Eastwood, den der Schauspieler und Ehemann von Christel von 1965 bis zu seinem Tod im Jahr 2001 synchronisierte.

 Ich habe jeden Job angenommen, den es gab, denn man muss ja seine Miete bezahlen. Und um über die Runden zu kommen, habe ich in Wohngemeinschaften gelebt. Dann stellte mich eine Synchronfirma als Tippse ein, woraufhin ich bald den Job als Aufnahmeleiterin bekam. Und das hat mir dann gut gefallen, denn bei dieser Arbeit musste ich auch viel organisieren – das liegt mir. Wir synchronisierten nicht nur große Filme, sondern auch Serien – da kommen die Sprecher dann jeden Tag. Im Blick auf letztere konnte ich auch einen kleinen sozialen Beitrag leisten. Zum Beispiel, indem ich den Sprechern auch  mal freigab, wenn deren Oma Geburtstag hatte. Das war damals nicht selbstverständlich, die Aufnahmeleiter saßen normalerweise auf dem Thron und waren gefürchtet...
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Crystel liebte nicht nur Klaus Kindler und Filme: Die Künstlerin hatte schon seit jeher ein Faible für indianische Traditionen. Hier hat sie die Wand ihres ersten La Palma-Domizils in Las Ledas mit Kokopelli bemalt. Diese schamanische Symbolfigur für Frieden wird von allen Indianern verehrt.

  Christel dagegen war eine Nette und obendrein hübsch und blitzgescheit. Das fand auch Klaus Kindler, als er mal zum Synchronisieren vorbeikam. Er verliebte sich prompt und machte Christel 1980 auf der Italo-Insel Capri ganz romantisch zu seiner vierten Frau. Der Schauspieler hatte sich seit 1960 zunehmend von der Bühne zurückgezogen und lieh nun ausländischen Leinwandstars seine deutsche Stimme. Darunter Al Pacino in Der Duft der Frauen, Steve McQueen in Papillon, Alain Delon in Der eiskalte Engel und sogar Sean Connery im ersten James-Bond-Film Dr. No. Hauptsächlich aber synchronisierte Kindler Clint Eastwood-Filme. Christel erinnert sich:Klaus und ich hatten eine tolle Zeit und lebten ganz wunderbar zusammen. Einmal trafen wir Clint Eastwood sogar persönlich, das war 1984 beim deutschen Kinostart des Thrillers „Der Wolf hetzt die Meute“ in München. Clint Eastwood fragte Klaus, ob er auch schon die Dollarfilme Ende der 60er-Jahre synchronisiert habe, und als Klaus dies bejahte, gab Clint ihm die Hand und sagte: „Dann kennen wir uns schon 30 Jahre!“ Ich schwärme für diesen Typ schon seit ich 16 bin -  die Sonne geht auf, wenn er lächelt! Clint ist überhaupt nicht arrogant. Privat ist er genauso wie im Film „Die Brücken am Fluss“ mit Meryl Streep. Schade nur, dass er in den meisten Filmen so wenig redet – Klaus hat so gesehen nicht viel an ihm verdient (lacht).
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Crystel und ihre Kunsthandwerke aus Blech: Die Idee brachte sie von einem Besuch bei Indianern in New Mexiko mit - auf La Palma entstanden unter anderem Motive wie Geckos oder Palmen. Foto: La Palma 24

Die gemeinsame Arbeit brachte Christel und Klaus Kindler nicht nur zusammen, sondern 1989 auch nach La Palma. Ihre Idee war, sich auf der nordwestlichsten Kanareninsel niederzulassen, ein Tonstudio einzurichten und die deutsche Bearbeitung von Filmen hier zu realisieren. Christel berichtet, warum die Wahl ausgerechnet auf die Isla Bonita fiel:Wir hatten einen ungarischen Freund, der La Palma entdeckte und uns die Insel empfahl. Wir haben uns das mal angeguckt, fanden es genial, und da wir gerade ein bisschen Geld hatten, kauften wir uns ein Grundstück in der Pampa in Las Ledas bei San Isidro. Leider entwickelte sich unsere Beziehung auf La Palma anders als gedacht, und Klaus kehrte zurück nach Deutschland. (Anmerkung der Redaktion: Klaus Kindler starb am 16. April 2001 in Pfaffenhofen).
Christel-Plakat: 1. Preis beim Welttheatertag-Wettbewerb 1996 auf La Palma.

Crystel-Plakat: 1. Preis beim Welttheatertag-Wettbewerb 1996 auf La Palma. Foto: La Palma 24

  Christel dagegen hielt wieder mal durch und blieb auf der Insel. Und weil die Synchronisations-Idee alleine nicht machbar war, musste sie sich was Neues einfallen lassen. Also packte sie das aus, was sie schon immer am Besten konnte: kreativ sein. Sie bemalte T-Shirts, entwarf sogenannte Kimonchos, betrieb eine Zeitlang einen Laden namens Moda-Galeria an der Placeta in Santa Cruz - und wurde zur Künstlerin Crystel La Palma. Außerdem schmiedete sie Blechskulpturen mit Motiven wie Geckos oder Palmen, malte und zeichnete. Ihr Können blieb nicht unbemerkt:
Crystel: erfand Indianer-Motive für Tarotkarten.

Crystel-Idee auf La Palma: Sie erfand, kreierte und malte Indianer-Motive für Tarotkarten.

1996 und 1999 gewann Crystel La Palma den jeweils 1. Preis für angewandte Kunst und 2005 den 1. Preis für Kreativität im Rahmen des Welttheatertag-Wettbewerbs in Santa Cruz. Außerdem dachte sich die Künstlerin 21 neue Motive für Tarotkarten aus. Die zeigen allesamt indianisch beeinflusste Zeichnungen. Auch ihr Haus ist voll von Indianer-Accessoires, und Crystel selbst geht nie ohne Stirnband und Türkisschmuck – woher kommt die Affinität zu den Ureinwohnern Nordamerikas?
Crystel:

Crystel zeichnete ein Porträt von der Indianerlegende Robert Mirabal: das brachte dessen Frau zum Weinen, weil er auf diesem Bild lächelt. Foto: La Palma 24

Bestimmt nicht von Karl May und Winnetou (lacht). Ich habe schon 32 Staaten in den USA bereist, und in New Mexiko fühlte ich: Das ist mein Ding, hier liegen meine Wurzeln. Eines meiner schönsten Erlebnisse war ein Zusammentreffen mit Robert Mirabal in Taos Pueblo auf einem Powwow. Ich wusste gar nicht, dass er der bekannte Musiker war, mir fiel er nur wegen seines strahlenden Lächelns auf, und ich habe danach versucht, ihn zu zeichnen. Mit diesem Bild ging ich ein paar Tage darauf wieder nach Taos Pueblo und fragte die Leute, wer das sei. Sie schickten mich in den Mirabal-Laden, wo seine Frau arbeitete. Als sie meine Zeichnung sah, fing sie an zu weinen und sagte: „Du bist aus Europa und die einzige, die meinen Mann lachend gemalt hat. Auf jedem Foto wirkt er ernst und verschlossen - und da kommst Du!“Crystel liebt diese Geschichte, und das Bild von Robert Mirabal hütet sie in einer Mappe. Und wenn sie es ihren Besuchern zeigt, legt sie eine CD mit Songs des Grammy-Award-Gewinners und Indianer-Botschafters aus Taos Pueblo auf. Doch trotz aller Liebe zur Kultur der amerikanischen Ureinwohner, trotz Abstechern auf Inseln in Griechenland und Italien - Crystel bevorzugt die Isla Bonita:Es zieht mich immer mal wieder nach New Mexiko – und ich habe mir auch schon viele andere Orte auf der Welt angeschaut. Aber für mich gibt es keinen besseren Platz als La Palma.   Liebe Crystel, wir danken Dir für diesen Einblick in Dein Leben und gratulieren Dir heute, am 24. August 2015, zu Deinem 69. Geburtstag! Wir wünschen Dir noch viele schöne Stunden – egal wo!Crystel La Palma hat auch eine Website, wo ein Teil ihrer künstlerischen Arbeiten eingestellt ist - hier klicken.

Noch ein paar Crystel-Impressionen?

Auf die La Palma 24-Fotos klicken und im Großformat sehen:

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Christel-HandChristel-Suerie-Kindler-Preis
Crystel mit CD von Robert Mirabal: legt sie gerne auch für Gäste auf.Crystels 1. Preis beim Welttheatertag-Wettbewerb Santa Cruz: Der Pokal ziert ihr Heim.
Christel-BadChristel-Indianer
Geschenk für Crystel zu ihrer Ausstellung "Native People" 2006 im Hollfelder Bahnhof: Die Fahne ziert jetzt ihr Bad - Crystel duscht mit Kokopelli.Crystel-Bild: "Mother Earth - Mutter Erde".
Christel-USAChristel-Suerie-Kindler-Salon
Bei Crystel im Nebenzimmer: "Die Amifahne wie sie sein sollte - mit einem großen Indianerkopf"!Warme Farben und jede Ecke indianisch bei Crystel im Wohnzimmer: "Ich will, dass bei mir immer die Sonne scheint, und dass mich meine Brüder umgeben".
Christel-Maenner2Christel-Ausblick
Das Resümee des bunten Lebens von Crystel: Ihre fünf wichtigsten Männer hat sie auf einem Kissen verewigt.So schön wohnt Indian Lady Crystel: Aussicht auf den Atlantik im Südosten von La Palma.
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Von La Palma 24

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9 Comments

  1. Brigitte says:

    Auch von mir, alles Liebe zum Geburtstag und mach weiter so.

  2. Auch von mir, Deinem kleinen Bruder, alles Gute zum Geburtstag (doppelt hält besser).

  3. Jürgen Birkner says:

    Auch von mir. Deinem großen Bruder Jürgen, alles Gute zum Geburtstag.

  4. rotraut kusterer says:

    Recht herzliche Glueckwuensche, viele gute, kreative Ideen weiterhin, liebe Christel!
    Es hat Spass gemacht, den ausfuehrlichen Beitrag, der Dir eine schoene Wuerdigung und Ehre gibt, zu lesen!
    Mit herzlichem Gruss!
    Rotraut

    1. Edeltraud says:

      Liebe Rotraut , dieses ist die einzige Spur von Dir , die ich gefunden habe. Als ich die Telefonnummer angerufen habe , die ih noch von Dir habe , neldete sich eine Frau , die Dich nicht zu kennen schien und die Nummer von Mathias ist ofenbar nicht mehr vergeben. Falls Du diese Nachricht liest , melde Dich doch bitte bei mir. Ich würde gerne wieder einen Kontakt zu Dir aufnehmen. Liebe Grüße von Edeltraud (immer noch Hannover)

  5. Ruth und Hans-Peter says:

    Liebe Crystel, auf diesem Wege die herzlichsten Glückwünsche zum Geburtstag vom Niederrhein auf die Insel.
    Es ist wie ein großes Geschenk Dich zu kennen. Es ist eine Bereicherung
    wenn wir mit Dir unterwegs sind. Wir genießen es doch immer wieder aufs neue.

  6. liebe crystel,
    auch ich und alle armijos wuenschen dir alles erdenklich gute! vielleicht mal wieder in colorado oder auf la palma! bis dann. herzlichst, uschi

  7. Staschen Klaus says:

    Hallo Frau Sürie-Kindler, habe Ihren Beitrag mit großem Interesse gelesen. Leider konnten meine Frau und ich Sie anläßlich uneres Urlaubs im April 2011 nicht perlönlich kennen lernen. Wir haben jedoch kurz miteinander telefoniert. Ich wünsche Ihnen alles Gute und gratuliere Ihnen nachträglich zum Geburtstag. Ingo, der mein Vetter ist, hat mich auf Ihre Veröffentlichung hingewiesen. Klaus Staschen

  8. Judypete says:

    Liebe Crystel,

    Wir haben deine lebensgechicted gelesen – ganz interesante! Wir freuen uns das wir dich gefunden haben. Wir werden Spanien besuchen nachstes jahr und wollen dich sehen. Wir leben halbe seit en Oaxaca Mexico y otra halbe en Jaroso Colorado. Bitte screibe uns und erzahl uns von deines leben.

    Peter und Judy – 719/672-4009 – Besos

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