Wie bei der „Transvulcania“ klettern auch die Teilnehmerzahlen des „Festival Internaciónal de Senderismo“ seit seiner Premiere 2009 stetig nach oben. Inselpräsidentin Guadalupe González Taño hofft, dass der Trend auch in diesem Jahr anhält: „Das Fest soll dazu beitragen, La Palma zu einem Wahrzeichen des Wanderns nicht nur auf spanischem, sondern auf europäischem Niveau zu machen.“

Dieses ehrgeizige Ziel wird mit Wanderungen anvisiert, die Informationen im Rucksack haben: Die Führer der insgesamt 24 Touren der diesjährigen Trekking-Fiesta sprechen unterwegs sowohl über Fauna und Flora des Weltbiosphärenreservats La Palma als auch über kulturelle und völkerkundliche Themen.

Für jeden ist etwas dabei: Langstrecken, kurze Routen, eine Wanderung in der Nacht, eine für Behinderte sowie eine 2-Tages-Tour. Bei den Langstrecken kommen konditionsstarke Cracks ebenso auf ihre Kosten wie Otto-Normalwanderer. Eine moderate Langstecke ist beispielsweise der knapp 8stündige Marsch von Garafía nach Barlovento, bei dem keine große Steigungen bewältigt werden müssen. Auf den kurzen Routen klettert Wandersmann um die 3 Stunden über Stock und Stein. In dieser Zeit stapft man etwa vom Pico de La Cruz zum Roque des Las Muchachos. Bei dieser Tour zum mit 2.426 Metern höchsten Berg der Insel wird über die Ureinwohner La Palmas informiert, und am Ziel wartet ein besonderes Schmankerl: Die Teilnehmer können einen Blick ins „Gran Telescópio Canarias“ werfen, dem Diamanten in der Teleskop-Juwelenkiste des Observatoriums auf dem Roque.

„Unter den Sternen“ lautet auch das Motto der Nachtwanderung am Samstag, 20. August. Sie führt vom Mirador El Llano de Las Brujas zum Aussichtspunkt Llano de La Venta. Das Highlight für echte Naturfreaks dürfte jedoch die 2-Tages-Tour auf der „Ruta de Bastón“ sein. Die „Wanderstock“ genannte Etappe der Europäischen Wanderroute E7 umfasst eigentlich 3 Tage und führt von Tazacorte in den Süden. Bei der 2-Tages-Festival-Tour hat man den „Spazierstock“ sozusagen in einen leicht eingefahrenen „Teleskopstock“ verkürzt. So geht es am Samstag vom Pico de Las Nieves ins Refugio El Pilar, wo in einer der neuen Schutzhütten übernachtet wird, und am Sonntag weiter nach Fuencaliente.

Ganz egal, wo die Touren beginnen: Treffpunkt ist immer in der Inselhauptstadt Santa Cruz auf der Plaza de España. Von hier aus karren Busse die Teilnehmer an ihre jeweiligen Startpunkte und holen sie am Ziel wieder ab. Für wenig Geld: Die kleinen Touren kosten um die 5 Euro, die großen etwas mehr. Verglichen mit normalen Preisen für geführte Wanderungen macht Wandersmann während des Festivals also ein echtes Schnäppchen.

Maximal 50 Teilnehmer pro Route sind möglich. Unterwegs herrscht kein Gruppenzwang – wer will, kann die Natur auch einzelgängerisch genießen. Eines ist aber für ausnahmslos alle verbindlich: Vorab anmelden! Dazu steuert man folgende Website an, die allerdings auf Englisch informiert, eine deutsche Version gibt es nicht: www.walkingfestivallapalma.com

Hier finden sich ein Anmeldeformular, die Optionen zum Vorab-Bezahlen und natürlich detaillierte Beschreibungen der 24 Touren.

Die Internetseite enthält außerdem das komplette Programm des Festivals im PDF-Format zum Herunterladen. Denn auf Wanderer und Naturinteressierte wartet an den drei Festival-Tagen auf der Plaza jede Menge Unterhaltung. Da kann man La-Palma-Erzeugnisse probieren, geplant sind unter anderem Spiele, ein Multiabenteuerpark für Kinder, ein „Berggespräch“ und eine Sportartikelpräsentation der Firma Salomon, die auch die „Transvulcania“ sponsort. Am Samstagabend kommt dann – wie es sich für La Palma gehört – Festlaune auf: Das „Trio Zapatisto“ sorgt für Musik und Stimmung.