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Wale und Delfine: aktuelle Infos und Entwicklungen

La Palma 24 | 20.10.2016 | 0 | Diesen Artikel teilen
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Wale und Delfine auf den Kanaren und in aller Welt: Tagung der Internationalen Walfangkommission vom 20. bis 28. Oktober 2016

Whalewatching – Plastikmüll – Schutzzonen –

Walfleisch-Handel – Taiji-Greuel

Wale und Delfine sieht man vor der Küste von La Palma sehr oft, denn die Unterwasserwelten der Kanaren sind ein Wohn- und Durchzugsort der Meeressäuger. Aus diesem Grund schauen wir auch immer mal wieder über den Tellerrand hinaus und berichten über aktuelle Entwicklungen zu diesem Thema, die leider nicht immer erfreulich sind. Am heutigen Donnerstag, 20. Oktober 2016, treffen sich zum Beispiel Regierungen aus aller Welt und tagen bis zum 28. Oktober bei der 66. Internationalen Walfangkommission (IWC) in Slowenien hauptsächlich über Japans Waljagd zu angeblich "wissenschaftlichen Zwecken". Die folgenden Infos stammen zum Großteil von der Whale and Dolphin Conservation (WDC) – die weltweit größte, gemeinnützige Organisation widmet sich seit 1987 ausschließlich dem Schutz von Walen und Delfinen.

 
Wal

Japans Walfänger nutzen eine Lücke im Gründungsvertrag der Internationalen Walfangkommission (IWC) aus: Diese erlaubt Walfang zu "wissenschaftlichen Zwecken". Foto: WDC - ausführliche Infos zu diesem Thema in diesem WDC-Artikel.

Wussten Sie, dass die WDC belegen kann, dass die Tokio-basierte Online-Vertriebsgesellschaft Japan Trend Shop mehrere Walprodukte an ausländische Kunden mit Preisen in Dollar und Euro anbietet? Die Website verspreche weltweiten Expressversand und das Angebot sei mit folgendem Hinweis versehen: "Falls Sie noch ökologische Bedenken haben, seien Sie versichert, dass das Fleisch in diesem Produkt von Tieren stammt, die im Rahmen wissenschaftlicher Forschung getötet wurden." Erst kürzlich hat  die Internationale Union für die Bewahrung der Natur (IUCN) Japans Regierung aufgerufen, ihre "wissenschaftlichen" Waljagden zu beenden. Der Wissenschaftsausschuss der Internationalen Walfang Kommission (IWC) bewertet Japans aktuelles Forschungsprogramm als wissenschaftlich nicht gerechtfertigt, und der Internationale Gerichtshof hatte 2014 geurteilt, dass Japan sein Wissenschaftsprogramm in der Antarktis sofort stoppen müsse. Grund waren die fehlenden wissenschaftlicher Erkenntnisse und die kommerzielle Natur der Jagden. Der internationale Handel mit Walprodukten ist durch das Übereinkommen über den internationalen Handel mit gefährdeten Arten freilebender Tiere und Pflanzen (CITES) sowie die zusätzlichen nationalen Gesetze vieler Länder, einschließlich der USA und der EU, streng verboten. Fazit der WDC: "Ein Angebot von Walfleisch-Produkten auf einer Webseite in Englisch und anderen europäischen Sprachen kann daher nur durch die Absicht erklärt werden, illegal an Kunden in den USA und der EU verkaufen zu wollen." Zum Programm der aktuellen IWC-Tagung hier klicken. 
Im vergangenen Jahrhundert wurden mehr als drei Millionen Wale gefangen und getötet: Die Freunde der Meeressäuger fordern deshalb, den kompletten Südatlantik als Schutzzone auszuweisen. Foto: Greenpeace Spanien

Im vergangenen Jahrhundert wurden mehr als drei Millionen Wale gefangen und getötet: Die Freunde der Meeressäuger fordern deshalb, den kompletten Südatlantik als Schutzzone auszuweisen. Foto: Greenpeace Spanien

Wussten Sie, dass schon seit 1998 versucht wird, den gesamten Südatlantik als Schutzzone für Wale und Delfine auszuweisen? Die Abstimmung am Ende jeder IWC-Tagung scheiterte bisher an den Stimmen der Walfang-Lobby. Allerdings sprachen sich nach Angaben von Greenpeace Spanien 2015 schon 69 Prozent der IWC-Teilnehmer für die Schutzzone aus, aber die erforderliche 75 Prozent-Mehrheit wurde wieder nicht erreicht. Um noch mehr Druck in dieser Sache zu erzeugen und damit das Ergebnis der IWC-Abstimmung 2016 zu beeinflussen, hat Greenpeace jetzt eine Petition ins Internet gestellt, auf der jedermann für die Südatlantik-Schutzzone votieren kann, bisher haben schon rund 800.000 Freunde der Meeressäuger unterschrieben - hier klicken. 
Delphine lächeln immer: Trotzdem freut es sie ganz besonders, wenn die Bootsbetreiber die Regeln der Kanarenregierung beachten. Foto: WDC

Delphine lächeln immer: Trotzdem freut es sie ganz besonders, wenn die Bootsbetreiber die Regeln der Kanarenregierung beachten. Foto: WDC

Wussten Sie, dass das Whale Watching auf den Kanaren reguliert ist? Im Jahr 1996 hat die Kanarenregierung ein Gesetz erlassen, das 2002 überarbeitet wurde. Seitdem müssen kommerzielle Anbieter lizenziert sein. Diese Lizenz erkennt auch der Inselgast auf La Palma an der kleinen gelben Flagge mit dem Aufdruck Barco Azul, die gehisst sein muss. Meeresbiologe Fabian Ritter vom Verein M.E.E.R. in Berlin hat die Bestimmungen der Kanarenverordung auf seiner Website zusammengefasst; Touristen auf den Booten können so überprüfen, ob sich die Veranstalter daran halten. Infos zum Whale Watching auf La Palma gibt es in diesem Artikel des La Palma 24-Journals. 
Gute Resonanz: Anti-Plastik-Kampagne des WDC.

Gute Resonanz: Anti-Plastik-Kampagne des WDC.

Wussten Sie, dass Frankreich nach kostenlosen Plastiktüten nun auch den Verkauf von Einweggeschirr verboten hat? Die Whale and Dolphin Conservation (WDC) begrüßt dies als einen Schritt in die richtige Richtung: „Das Problem der Verschmutzung unserer Meere mit Plastik wird dringlicher, was auch auf den extremen Konsum von Verpackungen, Tüten oder Mikroplastik in Kosmetikartikeln zurückzuführen ist“. Aus diesem Grund hat die WDC im Mai 2016 die Kampagne „Weniger Plastik ist Meer“ gestartet. Die findet großen Anklang – und auch das La Palma 24-Journal hat darüber berichtet. 
Schweinswale vor der schottischen Küste: jetzt teilweise geschützt. Foto: WDC

Schweinswale vor der schottischen Küste: jetzt teilweise geschützt. Foto: WDC

Wussten Sie, dass die schottische Regierung beschlossen hat, in den westlichen Gewässern eine Schutzzone für Schweinswale einzurichten? Dies hat jetzt die WDC mitgeteilt und ihren Dank an alle ausgesprochen, die die jahrelange Kampagne zum Schutz dieser kleinen und stark gefährdeten Vertreter der Walfamilie unterstützt haben. Rund 9.000 Menschen hatten sich für diese WDC-Initiative stark gemacht. Die neue Schutzzone wird sich von den Inneren Hebriden bis zu den Minches erstrecken. Nun hofft die WDC, dass sich weitere Regierungen auf der gesamten „Insel“ den Bemühungen zum Schutz der Schweinswale anschließen.  
Wale... Foto: WDC/Duncan Murell

Wale in Island und Norwegen: sehr gefährdet trotz Handelsverbot und Walfang-Moratorium. Foto: WDC/Duncan Murell

Wussten Sie, dass Island und Norwegen ihren Handel mit Walfleisch ausweiten? Die Artenschützer der Wal- und Delfinschutzorganisationen WDC, OceanCare, Pro Wildlife, des Animal Welfare Institute (AWI) und der Environmental Investigation Agency (EIA) hatten zwischen Juli und September 2016 den Weg des Transportschiffs Winter-Bay vom isländischen Hafnarfjörður, über die Nordostpassage, bis ins japanische Osaka verfolgt. Der Verdacht, dass es sich bei der Ladung um das Fleisch bedrohter Finnwale handelt, wurde schließlich durch die isländischen Handelsdatenbank Hagstofa und isländische Medienberichte bestätigt. Die Winter-Bay  hatte bereits im vergangenen Jahr 1.800 Tonnen Finnwalfleisch nach Japan geliefert. Dazu Astrid Fuchs, Programmleiterin bei der WDC: „Der Handel mit Walprodukten eskaliert dank Island, Japan und Norwegen momentan, trotz Handelsverbot und Walfangmoratorium.“ Island, Norwegen und Japan haben gegen das Handelsverbot mit Finn- und Zwergwalprodukten einen sogenannten Vorbehalt eingelegt, was ihnen den Im- und Export untereinander ermöglicht. Clare Perry, Kampagnenleiterin von EIA, akzeptiert das allerdings nicht: "Es gibt keine Entschuldigung für Island und Norwegen weiterhin Wale unter Missachtung des seit 30 Jahren bestehenden Walfang-Moratoriums zu schlachten. Die internationale Gemeinschaft muss  endlich entschieden einschreiten".  
Der Pottwal:

Der Pottwal: Im Mai 2016 erstmals nahe der Küste Cornwalls gesichtet. Foto: WDC

Wussten Sie, dass 2016 ein Rekordjahr im Blick auf ungewöhnliche Walsichtungen in Nord- und Ostsee ist? Im Januar dieses Jahres gab es besorgniserregende Nachrichten von Pottwalstrandungen an verschiedenen Küsten der Nordsee, im Mai kam ein Grönlandwal der Küste Cornwalls sehr nahe und im Öresund in der Ostsee beobachteten Segler im Mai einen Pottwal. Mehr dazu auf der WDC-Website – hier klicken.  
Leider eine traurige News: Im September 2016 hat das Abschlachten der Delfine im japanischen Taiji trotz jahrelanger Proteste erneut begonnen.

Leider eine traurige News: Im September 2016 hat das Abschlachten der Delfine im japanischen Taiji trotz jahrelanger Proteste erneut begonnen.

Wussten Sie, dass trotz der seit Jahren anhaltenden Bemühungen internationaler Schutzorganisationen das Abschlachten der Delfine im japanischen Taiji anhält und jeden Herbst aufs Neue beginnt? Bei diesen Treibjagden werden jedes Jahr von September bis März hunderte von „Flippern“ brutal getötet oder für Delfinarien in aller Welt gefangen. Weil letzteres nur funktioniert, wenn es Fluggesellschaften gibt, die den Transport übernehmen, hat die WDC jetzt eine Petition ins Netz gestellt. Wer sie unterschreibt, fordert die drei großen Flug-Allianzen der Welt auf, ihre Mitglieder zu überzeugen, dass keine Delfine mehr transportiert werden - hier geht es zur Petition. Zu diesem Thema gibt es auch einen Film mit dem Titel The Cove, der schon 2009 gedreht wurde - hier der Trailer zu der The Cove-Dokumentation. Wussten Sie, das wir im La Palma 24-Journal schon viele Geschichten zum Thema Wale und Delfine veröffentlicht haben? Wer sich für das Thema Meeressäuger interessiert, findet in diesem Link die Übersicht.
Wale und Delfine: Schutzzonen helfen, dass uns die Meeressäuger auch in Zukunft erhalten bleiben. Foto: Greenpeace Spanien

Wale und Delfine: Schutzzonen helfen, dass auch die Kinder und Enkel unserer Kinder und Enkel die Meeressäuger noch live sehen können. Foto: Greenpeace Spanien

Von La Palma 24

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