Transvulcania 2014: Kurzporträts der Topp-Läufer
Superstars der Trailrunner-Szene am Start:
Beim Ultra-Skyrace wird´s wieder dramatisch
Bereits zum 6. Mal düst die Transvulcania in diesem Jahr über die Vulkane der Kanareninsel La Palma. Gleich zur Premiere des Events 2009 traten 500 Teilnehmer zum Ultramarathon und Halbmarathon an, 2011 waren es schon 1.100 Trailrunner. 2012 kam der absolute Durchbruch: Die Transvulcania jumpte in den Läufer-Olymp der International Skyrunning Federation (ISF). Nun explodierten die Teilnehmerzahlen, und die Weltelite der Bergläufer fliegt seitdem Jahr für Jahr auf die "Isla Bonita".
Bei der Plátano de Canarias Transvulcania 2014 versammeln sich mehr als 5.000 Teilnehmer in den verschiedenen Disziplinen. Diese Rekordzahl gab heute Sportrat Mariano Hernández Zapato bei einer Pressekonferenz in Los Cancajos im Osten von La Palma bekannt. Neu im Programm 2014: Das Vertical-Steilrennen am 8. Mai und der Marathon am 10. Mai. Königsdisziplin ist und bleibt aber der Ultramarathon am Samstag, 10. Mai 2014.
Wir stellen hier die Spitzenrunner vor, gewürzt mit Kommentaren von Ian Corless, Läufer, Fotograf, ISF-Reporter und Autor bei TalkUltra.
Keine Frage, als Topp-Favorit geht Vorjahressieger Kilian Jornet auf den Vulkan-Trail. Sein Streckenrekord von 6.54.09 Stunden muss erst mal unterboten werden. Vorm Ultramarathon am Samstag, 10. Mai, kraxelt der Katalane am Donnerstag, 8. Mai, noch schnell die 1.600 Verticalmeter von Tazacorte zum El Time hoch. Das ist für den Ausnahmeathleten nicht mehr als ein kleines Warm-up, denn Kilian zeigte 2012 und 2013, dass er´s in allen ISF-Series vom Steilrennen über die Sky-Marathons bis zum Ultra draufhat und trägt seitdem die Krone des Gesamtweltmeisters aller Klassen. Insider Ian Corless weiß, dass die Konkurrenz bei der Transvulcania 2014 darauf brennt, „den Meiser zu schlagen, wenn er vom Schnee auf den Trail übergeht“. Mehr über Kilian. Einer der Kilian-Angreifer ist Dakota Jones aus Colorado/USA. Der Transvulcania-Sieger 2012 wirft nach einem Jahr Pause wieder seinen Hut in den Ring. Bei der heutigen Konferenz schmunzelte er: "Ich weiß eigentlich gar nicht, warum ich letztes Jahr nicht gekommen bin, es ist alles so wonderful". Und Ian Corless prophezeit: „Kilian wird ihn auf ein neues Level pushen!“Luis Alberto Hernando erkärte, er starte "mit der gleichen Hoffnung wie 2013" auf den Ultratrail. Sprich: Der Vorjahres-Zweite will nichts anderes, als die Transvulcania 2014 gewinnen. „Er hat sich den ganzen Winter vorbereitet und präsentiert sich in Bestform“, kommentiert Ian Corless den Trainingsfleiß des Spaniers. „Für mich ist er einer der besten Bergläufer der Welt!“Sage Canaday, Drittplazierter bei der Transvulcania 2013, will es am kommenden Samstag garantiert ebenfalls wieder wissen. Ian Corless beschreibt das Motto des US-Amerikaners: „Er geht schnell los, kann durchhalten und siegen.“ Sage befasst sich außerdem viel mit Ernährung und verrät seine Tricks auf einer Website. „Ich zähle keine Kalorien oder Kohlehydrate, und ich trinke fast jeden Tag ein Avery-Bier“. Sein Landsmann Timothy Olsen hat am kommenden Samstag einen Vorteil: Er konnte sich schon eine ganze Weile beim zusammen mit Anna Frost durchgeführten Trainingscamp in Fuencaliente akklimatisieren. „Many new amigos“, habe er dabei kennengelernt, kommentiert der Ultrarunner den Spaß im Arbeitslager. „Letting our hearts shine and making our lungs burn – that´s the Island live”. Aufs Lungenbrennen und Inselleben freut sich auch Philipp Reiter – siehe unser Interview. Außerdem verfolgt Philipp beim Ultramarathon am Samstag wieder sein bisher nicht erreichtes La Palma-Ziel: "die 8-Stunden-Marke knacken". Mal sehen, ob der „Zauberlehrling“ wieder zur Form des Jahres 2012 aufläuft – 2013 ließ er – abgesehen vom 1. Platz beim 100-Kilometer-Zugspitz-Trail - die erwarteten großen Siege vermissen. Hoffnung mache, dass Philipp 2014 in Costa Rica schon einen tollen Run hingelegt habe, sagt Experte Ian Corless: „Aber dann hatte er bei der Transgrancanaria wieder Magenprobleme – wenn Philipp das in den Griff bekommt, sehen wir ihn in den Top-10, wahrscheinlicher noch in den Top-5 und ab und zu in den Top-3 wieder“. Übrigens bringt der deutsche Spitzen-Trailreiter einen vielversprechenden, jungen Kollegen mit: Stephan Hugenschmidt aus Radolfzell am Bodensee. Der Youngster hatte bei Trail-Challenges in Deutschland, Österreich und der Schweiz öfter mal die ganz Nase vorn – und sogar beim Matterhorn Ultraks 46 K in der Schweiz plazierte er sich ganz frech auf Rang 8 unter den alten Hasen. Salomon hat das Talent sofort entdeckt und ins deutsche Team gesteckt.Auch bei den Ultra-Frauen ist die Creme de la Creme am Start
Bei den Transvulcanierinnen liest sich das Starterfeld 2014 ebenfalls wie ein Eintrag im Who-is-Who des Trailrunnings.„Es ist immer noch sehr, sehr aufregend“, sagte Emilie Forsberg bei der Pressekonferenz auf die Frage, ob sie nach ihrer Erfolgsserie im vergangenen Jahr schon zu den coolen alten Hasen gehöre. Die Schwedin war 2013 nicht zu bremsen: Nach ihrem Sieg bei der Transvulcania biss sich das Laufwunder weiter durch und wurde Weltmeisterin in den ISF-Ultra-Series. Markenzeichen der amtierenden Königin im Trailrunning-Land: Statt Krönchen ein Blümchen im Haar und immer keep smiling! Mit Sicherheit lächelt Emilie auch, wenn sie ihre Prognose von Ian Corless für die Transvulcania 2014 hört: „Sie ist mein Nummer-1-Tipp für die Krone und einen möglichen neuen Rekord“. Die zweite im Bunde der Favoritinnen für den kommenden Samstag ist Anna Frost aus Neuseeland, die in der vergangenen Woche zusammen mit Timothy Olsen das Trainingscamp in Fuencaliente leitete. Sprich: Die Transvulcania-Erste von 2012 hat sich an das Klima auf La Palma schon gewöhnt – und nach der verletzungsbedingten Pause 2013 rechnet Trailrunning-Experte Ian Corless gute Chancen für Frosty am Samstag aus: „Der Sieg auf der Marathon-Distanz in Buffalo Stampede in Australien hat gezeigt, dass Anna zurück ist – sie kann die Transvulcania gewinnen“. Und das sagte heute Frosty zu La Palma: "Die Transvulcania ist mein liebstes Rennen im Jahr - das ist mehr als ein Race, das ist Energie!" Ohne die Spanierin Nuria Picas wäre das Weltbesten-Trio der Skyrunning-Ladies jedoch nicht komplett. Die Katalanin brach bei der Transvulcania 2013 zwar erheblich ein, zeigte aber mit ihrem Sieg bei der Transgrancanaria und bei den 105-Mile UTMF Ende April 2014 in Japan ihre aktuell glänzende Form. Ian Corless befürchtet allerdings, dass Nuria am kommenden Samstag noch nicht voll regeneriert sein könnte: „Ist sie nun müde und angeschlagen? – Vielleicht gibt sie eine Unter-Par-Vorstellung, aber man sollte sie niemals unterschätzen.“ Immer für eine Attacke gut ist außerdem die Italienerin Silvia Serafini. Ian schätzt, dass Silvia beim Transvulcania-Ultralauf 2014 „nur ein bisschen Glück braucht, und das wird sie auf ein neues Level heben“. Gleiches gelte für die Baskin Uxue Fraile, die „nur auf eine Gelegenheit warte, die Favoriten vom Thron zu stoßen, wenn sie schwanken“.83 oder 73 Kilometer Ultra-Trail?
Die 2014-Länge des Transvulcania-Ultramarathons wird nun offiziell mit 73 Kilometern plakatiert – früher waren es 83 Kilometer. Damit berichtigt die Rennleitung die Streckenangaben, nachdem Läufer öfter angegeben hatten, der Kurs kämen ihnen kürzer vor. Die ISF führt dies darauf zurück, dass die Strecke von Tazacorte nach Los Llanos verändert wurde und inzwischen über Feldwege und nicht mehr wie früher entlang der Straße verlaufe.Das gesamte Programm der Transvulcania 2014.Detaillierte Transvulcania-Infos im La Palma 24-Journal.Von La Palma 24
Hallo zusammen
Wünsche allen viel Spass und ein tolles Erlebnis! Vor allem wünsche ich Stephan viel Glück ;).
Herzliche Grüsse aus der Schweiz, Ursi
Hallo Stefan,
Viel Glück für diese großartige Aktion wünschen Dir deine Nachbarn aus Radolfzell am Bodensee,Marita und Ebi
I could not refrain from commenting. Very well written!