+++ Tajogaite-Studie zeigt Potenzial der Petrologie für Echtzeit-Überwachung von Vulkanen +++ Prototyp-Teleskop der Cherenkov-Anlage am Roque besteht erfolgreich Designprüfung +++ Neun Tote und 48 Vermisste bei der größten Migrationskatastrophe auf den Kanaren +++ Fortschritte beim Umbau des ehemaligen Postgebäudes in El Paso +++ Santa Cruz de La Palma präsentiert erste Ausgabe des „Festival de la Sonrisa“ +++
Tajogaite-Studie zeigt Potenzial der Petrographie für Echtzeit-Überwachung von Vulkanen
Eine neue Studie, die in der Fachzeitschrift Eos veröffentlicht wurde, zeigt, dass die Petrographie das Potenzial besitzt, als Echtzeit-Überwachungstechnik bei Vulkanausbrüchen eingesetzt zu werden. Die Untersuchung wurde von Wissenschaftlern des Involcan, des Instituto Tecnológico y de Energías Renovables (ITER) sowie des Instituts für Vulkanologie und Risikobewertung (IVAR) der Universität der Azoren durchgeführt.
Die Forscher betonen, dass die Kombination von petrographischen und geophysikalischen Daten zu einem besseren Verständnis der Magmasysteme beitragen kann. Eine Herausforderung stellt jedoch die zeitaufwendige Probenvorbereitung dar, die oft in externen Labors durchgeführt werden muss und dadurch die wissenschaftliche Überwachung erschwert.
Um dieses Problem zu lösen, könnte die Entwicklung mobiler Labore in unmittelbarer Nähe aktiver Vulkane helfen, Analysen direkt vor Ort durchzuführen. Eine vielversprechende Methode dabei ist die Untersuchung von Flüssigkeitseinschlüssen in Kristallen, wie sie auch in den Lavaströmen des Tajogaite-Vulkans gefunden wurden. Diese Flüssigkeiten, die aus Kohlendioxid und Wasser bestehen, ermöglichen Rückschlüsse auf die Tiefe und Temperatur des Magmas sowie dessen Weg zur Oberfläche.
Prototyp-Teleskop der Cherenkov-Anlage am Roque besteht erfolgreich Designprüfung
Das Large-Sized Telescope (LST-1) der Cherenkov-Teleskop-Anlage (CTA) am Roque de Los Muchachos auf La Palma hat die kritische Designprüfung (Critical Design Review, CDR) erfolgreich bestanden. Diese Bewertung bestätigt, dass das Teleskop alle Anforderungen und Spezifikationen für den zukünftigen Einsatz erfüllt. Damit ist ein wichtiger Meilenstein erreicht, der den Weg für die finale Abnahme und Auslieferung der Teleskope an die CTAO (Cherenkov Telescope Array Observatory) ebnet.
Die Designprüfung begann 2018 und umfasste umfangreiche Analysen, Dokumentationen und abschließende Prüfungen durch die CTAO-Zentralorganisation, die 2019 bei einem Treffen in München weiter präzisiert wurden. Nach Abschluss aller notwendigen Prüfungen und Berichte steht nun die finale Abnahme bevor.
Das LST-1, das seit seiner Einweihung im Oktober 2018 in Betrieb ist, wird zusammen mit drei weiteren Großteleskopen und 15 mittelgroßen Teleskopen auf La Palma errichtet. Diese Anlagen bilden den nordhemisphärischen Teil der CTA und sollen bis Ende 2025 vollständig aufgebaut sein. Parallel dazu wird auf der Südhalbkugel am Standort Paranal in Chile eine ähnliche Struktur entstehen.
Die CTA, bestehend aus über 100 Teleskopen auf beiden Erdhalbkugeln, wird die Himmelsbeobachtung im Bereich der Gammastrahlen revolutionieren und soll unter anderem neue Erkenntnisse über die Natur der Dunklen Materie liefern.
Für weitere Informationen besuchen Sie die CTAO-Webseite mit aktuellen Nachrichten und Updates zum Baufortschritt des Projekts.
Neun Tote und 48 Vermisste bei der größten Migrationskatastrophe auf den Kanaren
Am frühen Morgen des 28. September kam es vor der Küste von El Hierro zu einer schweren Tragödie: Ein Cayuco mit 84 Migranten an Bord kenterte nur sechs Kilometer vor der Insel. Neun Menschen sind bisher tot geborgen worden, 48 weitere werden noch vermisst. Sollte sich das volle Ausmaß des Unglücks bestätigen, wäre es das schwerste Bootsunglück in der Geschichte der Kanarischen Inseln seit 30 Jahren.
Das Boot war von Mauretanien in Richtung Kanaren unterwegs und geriet in Seenot, nachdem der Motor ausfiel. Mehrere Insassen alarmierten über den Notruf 112 die Rettungskräfte und gaben ihren Standort durch. Während der nächtlichen Rettungsaktion, die durch stürmisches Wetter und Windböen von bis zu 37 km/h erschwert wurde, kenterte das Boot. Die Menschen an Bord stammten überwiegend aus Mali, Mauretanien und dem Senegal.
Die Rettungskräfte konnten bislang 27 Menschen lebend bergen. Unter den geborgenen Leichen befindet sich auch ein Jugendlicher im Alter von etwa 12 bis 15 Jahren. Zu den 48 Vermissten zählen nach Angaben eines Angehörigen, der mit der NGO Caminando Fronteras in Kontakt steht, auch mehrere Kinder im Alter zwischen 7 und 11 Jahren.
Die Such- und Rettungsaktionen für die vermissten Personen vor El Hierro dauern weiterhin an. Es wird jedoch erwartet, dass in den kommenden drei Tagen keine weiteren Leichen geborgen werden können, da die Wetter- und Strömungsbedingungen die Bergung erschweren. Die Rettungskräfte konzentrieren ihre Suche in den nächsten Tagen auf Gebiete östlich von El Hierro, wohin die Strömungen die Vermissten möglicherweise abgetrieben haben.
Dieses Unglück könnte sich zur größten humanitären Katastrophe auf den Kanarischen Inseln seit 2009 entwickeln, als 25 Menschen bei einem Bootsunglück in Los Cocoteros auf Lanzarote ums Leben kamen.
Der Präsident der Kanarischen Inseln, Fernando Clavijo, forderte in einer Stellungnahme umgehende Maßnahmen und appellierte an alle beteiligten Institutionen, schnell und entschlossen zu handeln. „Diese Tragödie darf nicht einfach nur ein weiteres trauriges Ereignis sein“, betonte Clavijo. Er forderte ein koordiniertes und menschliches Vorgehen sowohl für die Kanarischen Inseln als auch für die schutzsuchenden Migranten.
Politische Führungskräfte in ganz Spanien, darunter Alberto Núñez Feijóo von der Volkspartei (PP), Ángel Víctor Torres, Minister für territoriale Politik, und Manuel Olmedo, Staatssekretär für Justiz, haben ebenfalls ihre Solidarität zum Ausdruck gebracht. Die Regierung der Kanarischen Inseln hat die Europäische Union um zusätzliche Unterstützung gebeten, um die wachsende Krise bewältigen zu können.
Fortschritte beim Umbau des ehemaligen Postgebäudes in El Paso
Der Umbau des ehemaligen Postgebäudes in El Paso, das zu neuem Wohnraum umgestaltet wird, macht Fortschritte. Diese Woche wurde ein Baukran installiert, der das Projekt in eine entscheidende Phase überführt.
Das Gebäude wird in acht Wohnungen umgewandelt, die speziell für Familien bestimmt sind, die durch den Vulkanausbruch ihr Zuhause verloren haben.
Die Verwaltung und Zuteilung dieser Wohnungen übernimmt das Kanarische Wohnungsinstitut (ICAVI).
Neben den neuen Wohnungen wird das Erdgeschoss des Gebäudes künftig wieder eine Postfiliale sowie den Sitz der örtlichen Polizei beherbergen.
Die Investition beläuft sich auf insgesamt 1.371.792 Euro. Davon trägt das Cabildo de La Palma 600.000 Euro, während 135.667 Euro aus einer Förderung des Instituto Canario de la Vivienda stammen.
Diese Unterstützung ist Teil eines umfassenden Maßnahmenplans zur Wiederherstellung und Verbesserung der Wohnsituation in den von der Katastrophe betroffenen Gebieten.
Santa Cruz de La Palma präsentiert erste Ausgabe des „Festival de la Sonrisa“
Die Stadt Santa Cruz de La Palma präsentiert die erste Ausgabe des „Festival de la Sonrisa“, das ein breites und kostenloses Unterhaltungsprogramm bietet. Den Auftakt macht der beliebte Comedian Darío López am kommenden Donnerstag, den 3. Oktober, um 21:00 Uhr auf der Plaza de San Francisco.
Als Gastgeber des Abends wird Ayoze Pérez durch das humoristische Programm führen, das mit der Premiere von López’ neuem Stück „Evolucionando“ beginnt. Die Initiative zielt darauf ab, mit unterschiedlichen Freizeitangeboten und kulturellen Veranstaltungen die öffentlichen Plätze der Stadt stärker zu beleben und eine Verbindung zwischen Künstlern und Publikum zu schaffen.
Zu den weiteren Programmpunkten gehören Auftritte kanarischer Humorgrößen wie Jesús Farrais, dem Trio Zapatista und der humoristischen Künstlerin Petit Lorena. Die genauen Termine und Details zu den Aufführungen werden in Kürze über die sozialen Netzwerke der Stadt und die offiziellen Kanäle des Ayuntamientos bekanntgegeben.
Von La Palma 24