
© Heidrun Schumann
+++ Los Llanos de Aridane startet festlich in die Weihnachtszeit +++ Ferienunterkünfte prägen zunehmend das Tourismusmodell auf La Palma +++ Projekt Delta: Neue Impulse für Meeresforschung und blaue Wirtschaft +++ Neue Lern-Community für Katastrophenvorsorge auf La Palma +++
Los Llanos de Aridane startet festlich in die Weihnachtszeit

© Heidrun Schumann
Mit dem feierlichen Einschalten der Weihnachtsbeleuchtung am Freitagabend hat Los Llanos de Aridane offiziell die Adventszeit eröffnet. Seitdem erstrahlt das Stadtzentrum in warmen Lichtern, goldenen Akzenten und weihnachtlichen Dekorationen – und zeigt sich pünktlich zum 1. Dezember in seiner gewohnt festlichen Atmosphäre.

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Rund um die Plaza de España und die Calle Real wurden in den vergangenen Tagen zahlreiche Installationen aufgebaut, die nun bei Tageslicht ebenso wirken wie am Abend. Der große Schriftzug „Los Llanos de Aridane“ ist wie jedes Jahr Teil des weihnachtlichen Stadtbildes und fügt sich zusammen mit den übrigen Dekorationen stimmungsvoll in das historische Zentrum ein.

© Heidrun Schumann
Vor der Kirche Nuestra Señora de los Remedios sorgen zudem ein goldfarbener Lichtbaum und dekorative Netze für festliche Akzente.
Auch in den umliegenden Straßen setzt die Stadt auf eine vertraute Mischung aus traditionellen Elementen und modernen Lichtinstallationen.

© Heidrun Schumann
Rote Weihnachtssterne, gepflegte Grünflächen und der historische Stadtkern bilden den Rahmen für ein Ambiente, das Einheimische wie Besucher durch die Adventszeit begleitet.
Das La Palma 24 Journal wünscht allen Leserinnen und Lesern eine ruhige, friedliche und stimmungsvolle Adventszeit.
Ferienunterkünfte prägen zunehmend das Tourismusmodell auf La Palma

Klassisches Zentrum für Hotels und touristische Infrastruktur.
© Dieter Weiskircher
Ein neuer Beitrag in der Zeitschrift „Ambienta“ des spanischen Umweltministeriums zeigt, wie stark sich das touristische Angebot auf La Palma in den letzten Jahren verschoben hat. Laut ISTAC-Daten aus Juni 2025 stammen inzwischen über die Hälfte aller buchbaren Plätze aus privaten Ferienunterkünften, während Hotels auf 31 % und klassische Apartmentanlagen auf 15 % kommen.
Der Artikel, verfasst von Tourismusexperten der Universität La Laguna und kürzlich auf der Insel vorgestellt, ordnet diese Entwicklung in den Zusammenhang des Wiederaufbaus nach dem Vulkanausbruch 2021 ein.
Drei Unterkunftsformen bestimmen den Markt
Die Analyse beschreibt drei zentrale Unterkunftstypen auf La Palma:
- klassische Tourismuszentren wie Los Cancajos und Puerto Naos,
- weit verstreute Ferienunterkünfte in Wohngebieten,
- kleine, oft historische Hotels in besonderen Lagen.
Während die großen Zentren gut strukturiert und leicht zu organisieren sind, verteilen private, über die Insel verteilte Unterkünfte das touristische Einkommen zwar breiter – bringen aber auch neue Herausforderungen mit sich, etwa bei Verkehr, Wasser- und Abfallversorgung oder beim Wohnraum.

Wohn- und Ferienunterkünfte liegen hier dicht beieinander.
© Andreas Regul
Eine zentrale Frage: Wie ausgewogen ist dieses Modell?
Die Fachleute zeigen auf, dass viele kleine Unterkünfte ein persönliches Umfeld bieten und ländliche Orte wirtschaftlich stärken. Gleichzeitig sind Qualitätssicherung, Infrastruktur und Wohnraumsituation schwieriger zu steuern.
Daher wird ein Mischmodell empfohlen: regulierte Ferienunterkünfte, ergänzt durch kleine nachhaltige Hotels und eine begrenzte Zahl klassischer Anlagen – um Qualität, Ausgewogenheit und eine sozial verträgliche Entwicklung sicherzustellen.
Wichtige Weichenstellungen für die Zukunft
Laut Analyse befindet sich der Tourismus auf La Palma an einem Wendepunkt. Probleme wie eingeschränkte Flugverbindungen, die starke Zersplitterung des Angebots oder die Abwanderung junger Menschen wurden durch den Vulkanausbruch noch verstärkt.
Die Insel brauche daher ein langfristiges Konzept, das Nachhaltigkeit, Lebensqualität und wirtschaftliche Stabilität verbindet.
Die Chance: Ein klareres Profil für die Insel
Als besondere Stärken La Palmas gelten Natur-, Astro-, Geo- und Landtourismus sowie Angebote rund um Landwirtschaft, Gesundheit, Umwelt und Wissenschaft.
Um dieses Profil zu stärken, nennt die Analyse folgende Schwerpunkte:
- bessere Flugverbindungen,
- moderne und vielfältige Unterkunftsmöglichkeiten,
- stärkere Zusammenarbeit zwischen Institutionen, Unternehmen und Bevölkerung,
- mehr Ausbildung und Digitalisierung,
- eine klare, glaubwürdige Marke, die Nachhaltigkeit und Authentizität betont.
Quelle: Revista Ambienta – Ministerio para la Transición Ecológica y el Reto Demográfico, Ausgabe 144.
Anmerkung der Redaktion:
Vielleicht lohnt sich an dieser Stelle auch ein Blick auf die Bedürfnisse der Gäste. Viele Reisende bevorzugen bewusst die kleinen, einzeln stehenden und ländlich gelegenen Ferienhäuser – wegen der Ruhe, der Privatsphäre und des authentischen Umfelds. Würde dieses Angebot zu stark eingeschränkt oder verändert, könnten genau diese Besuchergruppen künftig ausbleiben.
Projekt Delta: Neue Impulse für Meeresforschung und blaue Wirtschaft auf La Palma

© Michael Nguyen
Das Projekt Delta, koordiniert von Plocan und unterstützt vom Gobierno de Canarias sowie der spanischen Secretaría de Estado de Medio Ambiente, hat auf La Palma seine Ergebnisse und die erreichten Fortschritte präsentiert. Im Mittelpunkt steht die Idee, der Insel neue Möglichkeiten für Meeresbeobachtung, Forschung und eine wachsende „blaue Wirtschaft“ zu bieten.
Neue Einrichtungen und Chancen für die Insel
Im Rahmen des Projekts sind in Tazacorte das neue Becomar Rogelio Herrera entstanden – eine Einrichtung mit Laboren, Technikbereichen, Arbeitsräumen, einer Trockenmarina und einem Forschungsboot. Ergänzt wird dies durch eine oceanografische Boje, die in Echtzeit wichtige Daten über das Meer und die Atmosphäre erfasst, sowie durch das Centro de Interpretación del Océano del Futuro in Fuencaliente, das Wissen rund um das Meer verständlich aufbereitet und der Öffentlichkeit zugänglich macht.

Ein Blick auf die neuen Lavadeltas
Ein Schwerpunkt des Projekts ist die Beobachtung der neu entstandenen Lavadeltas des Tajogaite. Dafür werden unterschiedliche Methoden kombiniert: ozeanografische Kampagnen, autonome Unterwasserfahrzeuge, Probenahmen im Wasser und im Sediment, akustisches Monitoring von Meeressäugern sowie ROV-Aufnahmen. Die gewonnenen Daten bilden die Grundlage für Modelle und neue Forschungsansätze zu Klimawandel, Meeresökosystemen und unterseeischem Vulkanismus.
Forschung, die alle einbezieht
Delta setzt außerdem auf Bürgerbeteiligung. Besonders hervorzuheben ist ein Prototyp zur KI-gestützten Identifizierung von Fischarten, bei dem Fotos aus der Bevölkerung helfen, künstliche Intelligenz zu trainieren. Diese offene Datensammlung stärkt sowohl die Forschung als auch das Umweltbewusstsein.

© Michael Nguyen
Wissen für Schulen und Öffentlichkeit
Zum Vermächtnis des Projekts gehört auch die Publikation „Entre lava y mar“, die die geologische und biologische Entwicklung nach dem Ausbruch erläutert. Die Broschüre soll in Schulen, Fortbildungen und im nachhaltigen Tourismus eingesetzt werden. Ergänzt wird das Material durch den Dokumentarfilm
„Tajogaite: paisajes sumergidos de un volcán“,
der erste Bilder des neuen Meeresbodens zeigt und derzeit in Los Llanos und Santa Cruz de La Palma läuft.
Neue Lern-Community für Katastrophenvorsorge auf La Palma

© Michael Nguyen
Salud Mental La Palma und La Palma Opina haben die erste Comunidad de Aprendizaje de Catástrofes auf den Kanarischen Inseln gegründet – eine Lern- und Austauschgemeinschaft, die sich gemeinsam auf Naturereignisse vorbereiten und aus vergangenen Krisen lernen soll.
Die Initiative startete am 4. November mit einem Treffen von Betroffenen des Vulkanausbruchs 2021. Dabei wurden Sorgen, Erfahrungen und Verbesserungsbedarf im Umgang mit Notfällen besprochen.
Die Organisatoren betonen den gemeinschaftlichen Charakter des Projekts und laden weitere Personen und Gruppen ein, sich anzuschließen. Salud Mental La Palma bringt zudem Erfahrungen aus nationalen Programmen ein, u. a. in Zusammenarbeit mit der Fundación Vicente Ferrer und Betroffenen anderer Katastrophen wie dem Erdbeben von Lorca oder der DANA in Valencia.
Die neue Lern-Community soll helfen, die Resilienz der Bevölkerung zu stärken, emotionale Unterstützung sicherzustellen und gemeinsam Pläne und Vorbereitungen für künftige Notlagen zu entwickeln.
Von La Palma 24




















