
© Dieter Weiskircher
+++ La Palma: Glasfaserkabel wird zum Vulkansensor +++ Fortschritte bei der Rückkehr nach Puerto Naos und La Bombilla +++ Hitzewelle hält La Palma fest im Griff +++ Energía Bonita: Neue Solaranlage auf Schuldach in Barlovento +++
La Palma: Glasfaserkabel wird zum Vulkansensor

Quelle: Copernicus/Europäische Union
Forscher der Universität Granada und des Instituto Volcanológico de Canarias (Involcan) haben eine neue Methode entwickelt, die die Überwachung von Vulkanen revolutionieren könnte. Ihre Studie erschien in der international führenden Fachzeitschrift Journal of Geophysical Research: Solid Earth.
Statt auf ein teures Netz von Messgeräten zu setzen, nutzen sie Glasfaserkabel, wie sie sonst in der Telekommunikation eingesetzt werden. Mit der Technik Distributed Acoustic Sensing (DAS) verwandeln sich diese Kabel in tausende virtuelle Sensoren, die die Erde in Echtzeit „abhören“.
Damit die Datenflut sinnvoll genutzt werden kann, kam künstliche Intelligenz ins Spiel: Das System RNN-DAS, trainiert unter anderem mit Daten der Tajogaite-Eruption 2021, erkennt kleine vulkanische Erdbeben mit einer Genauigkeit von rund 97 Prozent – und das in Echtzeit.
Tests auf La Palma und am Stromboli in Italien zeigten, dass das Verfahren zuverlässig und kostengünstig funktioniert. Für die Vulkanologen eröffnet sich damit die Möglichkeit einer kontinuierlichen und großflächigen Überwachung, die in Zukunft Frühwarnsysteme entscheidend verbessern könnte.
Fortschritte bei der Rückkehr nach Puerto Naos und La Bombilla

© Michael Nguyen
Das Cabildo von La Palma meldet weitere Schritte zur Wiederherstellung der Küsten im Valle de Aridane. Inzwischen sind 1.127 Wohnungen in Puerto Naos und La Bombilla wieder freigegeben – nach der jüngsten Sitzung des Peinpal-Ausschusses kamen fünf weitere hinzu.

Archiv © Michael Kreikenbom
Dafür sorgt ein engmaschiges Netz aus Sensoren, die sowohl im Außenbereich als auch in den freigegebenen Häusern die Gaswerte überwachen. Aktuell sind 1.373 Wohnungen mit Messgeräten ausgestattet, für 995 in Puerto Naos und 48 in La Bombilla liegt ein Sicherheitsprotokoll vor.
Zudem wurden in Puerto Naos 23 Geschäftslokale zur Nutzung freigegeben.
Rodríguez erinnerte daran, dass die Folgen der Eruption auch vier Jahre später noch spürbar seien – vor allem beim Thema Wohnraum, der schon vor dem Ausbruch knapp war.
Das Cabildo habe deshalb zusätzliche Kompetenzen übernommen, um gemeinsam mit den Gemeinden schneller Grundstücke erwerben und neue Wohnungen bauen zu können.
Hitzewelle hält La Palma fest im Griff

16.09.25 © Michael Nguyen
Die Hitzewelle auf La Palma erreicht in diesen Tagen ihren Höhepunkt. Am Dienstag meldete die Agencia Estatal de Meteorología (Aemet) Temperaturen von bis zu 34 ºC in den mittleren Höhenlagen der Westseite und ähnlich hohe Werte auf der Ostseite. In Santa Cruz de La Palma lagen die Werte zwischen 23 und 30 ºC.
Auch am Mittwoch bleibt es heiß – mit Calima in höheren Luftschichten, überwiegend sonnigem Wetter und zeitweise durchziehenden Wolkenfeldern. Der Nordostwind weht mäßig, kann aber in El Paso sowie an den Südost- und Nordwesthängen sehr starke Böen erreichen. An der Westküste sorgen Seewind-Brisen für etwas Ausgleich.
Die Behörden warnen weiterhin vor erhöhtem Waldbrandrisiko und raten, offizielle Hinweise strikt zu beachten, körperliche Anstrengungen in den heißesten Stunden zu vermeiden, viel zu trinken und empfindliche Personen besonders zu schützen.
Bereits am 12. September 2025 hatten wir mit drei Wetterkarten von Meteored/Apalmet auf die bevorstehende Hitzewelle hingewiesen (La Palma 24 Journal).
Neue Modellkarten von Meteored/ECMWF zeigen nun, dass die Temperaturen am Donnerstagmittag (18. September) auf den Kanaren Spitzenwerte erreichen werden. Bis zum Sonntagmittag (21. September) ist dann zumindest eine leichte Abkühlung in Sicht.
Energía Bonita: Neue Solaranlage auf Schuldach in Barlovento

Foto: Acfi Press/Consejería de Transición Ecológica y Energía del Gobierno de Canarias
In Barlovento ist auf dem Dach des Centro de Educación Obligatorio (CEO) eine neue Photovoltaikanlage mit 29,7 kW Leistung in Betrieb gegangen. Betreiber ist die Bürger:innen-Genossenschaft Energía Bonita, die inzwischen acht solcher Anlagen auf La Palma umsetzt – sieben davon auf Schuldächern, die vom Gobierno de Canarias bereitgestellt wurden.
Die Initiative zeigt, wie Bürger:innen und Institutionen gemeinsam die Energiewende voranbringen: Insgesamt werden die Anlagen künftig rund 1.063 MWh Strom pro Jahr liefern und so Energiekosten von etwa 260.000 Euro einsparen. Bereits jetzt sind drei Standorte in Santa Cruz, Breña Alta und Barlovento aktiv. Über 260 Mitglieder sind beteiligt, perspektivisch könnten mehr als 1.100 Menschen und Organisationen profitieren.
Politik und Bildungsträger betonen neben der ökologischen auch die pädagogische Bedeutung: Die Schülerinnen und Schüler erleben die Energiewende direkt an ihrer eigenen Schule.
Von La Palma 24