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Laktose, Gluten und andere Ess-Spaßverderber

Daniela Flemming | 27.05.2023 | 0 | Diesen Artikel teilen
© Pixabay

Haben Sie gewusst, dass der Mensch das einzige „Säugetier“ ist, welches noch in ausgewachsenem Zustand Milch zu sich nimmt? Bei allen anderen mit (Mutter-)Milch aufgezogenen Lebewesen endet der Milchgenuss spätestens mit dem Versiegen der mütterlichen Quelle. Nur der Mensch schwenkt auf „Ersatz“-Milch, nämlich die der Kuh, um. Und seit das Wort „Laktose-Intoleranz“ Einzug in den allgemeinen Sprachgebrauch genommen hat, weiß man, dass nicht alle Menschen dieses für Säuglinge gemachte Nahrungs- und Aufzuchtmittel auch im erwachsenen Alter vertragen: Blähungen, Bauchschmerzen, Verdauungsstörungen sind die oft äußerst unangenehmen Symptome. Diese stellen sich leider auch nach dem Verzehr aller milchhaltigen Lebensmittel wie Käse, Quark, Joghurt und selbst in Suppen und Soßen verborgenem Sahnezusatz ein.

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Ebenso unangenehm können sich Gluten-Unverträglichkeiten darstellen. Gluten – davon habe ich persönlich vor ca. zwanzig Jahren zum ersten Mal gehört, als eine Freundin wegen unbestimmbaren, aber nahezu lebensbedrohlichen Unwohlseins in das Hamburger Tropeninstitut eingewiesen und nach vielen Untersuchungen mit der Diagnose „Zöliakie“ = extreme (und gefährliche) Form der Gluten-Intoleranz, entlassen wurde. Seither scheint die mildere Form der Glutenunverträglichkeit in rasendem Tempo um sich zu greifen und sich täglich zu erhöhen.

Unfreundliche Zeitgenossen behaupten gar, das sei jetzt modern und machen hässliche Witze über Betroffene und ihr „Getue“.

Was also ist dran an der Gluten-Intoleranz und wie kann es sein, dass immer mehr Menschen darunter leiden? Was ist das überhaupt, dieses ominöse Gluten? Vereinfacht gesagt, ist Gluten ein Bestandteil des Getreides, welches im Zusammenhang mit Wasser dafür sorgt, dass das gemahlene Getreide Klebefähigkeit erlangt und deswegen zu einem Teig verarbeitet werden kann. Ohne Gluten kein Zusammenkleben des Teiges und ohne dem keine Möglichkeit, eine z.B. Brotmasse herzustellen. Unterschiedliche Getreidearten weisen unterschiedliche Glutenanteile = Klebeanteile auf, die höchsten finden sich im Weizenmehl.

Über Mehl als Grundnahrungsmittel hatte sich bisher kein Mensch Gedanken gemacht, Brot, Kuchen, Teige und alles andere, was mit Weizenmehl gestreckt oder verbunden werden muss, wurden hergestellt, verzehrt und genossen. Nur: da waren die alten Getreidesorten seit Jahrhunderten unverändert. Es wurde ausgesät und geerntet und von dieser Ernte wurde wiederum Saat entnommen. Inzwischen aber wurden alle Getreidearten, um höhere und bessere(?) Erträge zu erzielen, um Schadstoffe und Feuchtigkeitsschäden, Ungeziefer usw. auszuschalten, labortechnisch verändert.

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Zudem wurden und werden immer „wirksamere“ chemische Unkrautvernichtungsmittel und Unmengen von künstlich erzeugtem Dünger auf die Getreidefelder gebracht. Das heißt, das jahrhundertealte Getreide, mit dem unsere Eltern und zum Teil auch noch wir selber groß geworden sind, hat mit dem Getreide, welches heutzutage zu Mehl und anschließend Backwaren verarbeitet wird, nicht mehr viel gemein. Was Wunder also, dass so viele Menschen dieses biologisch veränderte Produkt, welches außerdem vielen anderen Lebensmitteln zugesetzt wird, nicht vertragen. Dass Verdauung und besonders der Dünndarm streiken, sich Entzündungen bilden, die es ohne das biologisch veränderte Getreide so nicht geben würde.

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Auch andere Intoleranzen nehmen an Bedeutung und Anzahl Betroffener zu: die gegen Bitterstoffe, gegen Nüsse, gegen Schalentiere, gegen Eier oder auch gegen bestimmte Antibiotika.

Eine Intoleranz gegen Histamine ist neuerdings auf dem Vormarsch, wobei genau geprüft werden muss, welche der zahlreichen histaminhaltigen Lebensmittel tatsächlich für welche der ebenso zahlreichen Symptome verantwortlich gemacht werden können.

Was also tun bei Lebensmittelintoleranzen und was mache ich, die ich als Reisende plane, La Palma während meines Urlaubs zu besuchen?

Wer tatsächlich von einer Laktose- oder Glutenunverträglichkeit geplagt ist, muss auf unserer schönen Insel auf nichts verzichten. Alle großen Supermärkte weisen eigene Bereiche für spezielle Nahrungsmittel aus und verfügen über ein ähnliches Angebot wie die Supermärkte in Deutschland. Das heißt, es gibt für Menschen mit Laktoseintoleranz inzwischen auch auf La Palma ein umfangreiches Angebot an z.B. Sojamilch in verschiedenen Geschmacksrichtungen, welche die unverträglich gewordene Kuhmilch ersetzen, ebenso wie Mandel- oder Kokosmilch.

Laktosefreier Joghurt, Fertigpuddings, selbst Käse, Eiscremes oder Schokolade gibt es in laktosefreier Fertigung, welche man in gesonderten Kühlbereichen findet. Glutenfreie Lebensmittel wie Brot, Kekse, Nudeln erhält man ebenfalls in allen Supermärkten in speziell gekennzeichneten Regalen. Darüber hinaus erfreut sich die Insel eines großen Netzes an Bio-Läden, die alle sehr gut, eindeutig und kontrolliert „Bio“ bestückt sind und über eine große Auswahl der unterschiedlichsten Gesundheitsprodukte verfügen. Ihre Adressen finden Sie in den hiesigen kostenlosen Print- und Online-Journalen.

Wer über spezielle Diätartikel und Nahrungsergänzungsmittel hinaus gesund einkaufen und essen möchte, dem legen wir die Produkte „aus der Region“ ans Herz, allen voran Avocados und Bananen, aber auch saisonale Ackerfrüchte und die besonders aromatischen unterschiedlichen Obstsorten, zu finden auf den regionalen Wochenmärkten und in den kleinen Geschäften am Wegesrand.

Laktose- und Gluten-Intoleranz, vor Jahren noch ein wahres Hindernis bei der Idee, ins Ausland zu verreisen, muss heute beim angedachten Ziel La Palma kein Grund mehr sein, zuhause zu bleiben.

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Auch nicht, sich im Vorhinein mit allen erdenklichen Ersatzlebensmitteln einzudecken. La Palma hat sich auf die veränderten Essgewohnheiten auch einiger seiner eigenen Bewohner*innen eingestellt und verfügt über ein reiches Sortiment an speziellen Produkten, die das Leben betroffener lebensmittelintoleranter Menschen leichter macht. Und das gilt zum Glück für Einheimische wie für Urlauber aus dem Ausland.

Daniela Flemming
mit vielem Dank an Jana

Von Daniela Flemming

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