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Höhlenforscher Octavio Fernández: „Es dauert Jahre bis die Lavaströme abkühlen“

La Palma 24 | 21.09.2023 | 3 | Diesen Artikel teilen
© Michael Nguyen

Der Vizepräsident des Kanarischen Höhlenforschungsverbandes, Octavio Fernández Lorenzo, äußerte Bedenken über Eingriffe in die Lavaflüsse, die durch den Ausbruch von Cumbre Vieja auf La Palma im Jahr 2021 entstanden sind. Er warnte davor, die neu entstandene Landschaft zu zerstören und betonte, dass der Vulkan und die Lava Zeit zum Abkühlen brauchen. Jeder Versuch, in den Lavafluss einzugreifen, würde bleibende Spuren hinterlassen.

Fernández kritisierte, dass Entscheidungen im Zusammenhang mit dem Vulkan und den Lavaflüssen zu schnell und emotional getroffen wurden, insbesondere im Hinblick auf die bevorstehenden Wahlen.

Er merkte an, dass trotz der hohen Temperaturen in der Lava bereits zwei Jahre nach dem Ausbruch Versuche unternommen wurden, Bauvorhaben umzusetzen, was er für unlogisch hält.

Er wies darauf hin, dass es nach früheren Vulkanausbrüchen Jahre dauerte, bis die Temperaturen ausreichend abgekühlt waren, um darauf bauen zu können. Als Beispiel führte er den Vulkan San Juan aus dem Jahr 1949 an, auf dessen Lavafluss 15 Jahre nach dem Ausbruch kein Gebäude stand.

Fernández schlug vor, anstelle der traditionellen Bananenplantagen landwirtschaftliche Pflanzen anzubauen, die weniger Ressourcen benötigen und sich besser in die Landschaft einfügen, wie Wein in La Geria auf Lanzarote.

Er betonte zudem die technischen Herausforderungen und Gefahren des Bauens auf heißen Lavaströmen, einschließlich der Notwendigkeit geotechnischer Studien und der Risiken von sinkenden Böden aufgrund der erkaltenden, schrumpfenden Lava.

Er warnt auch vor "zwei sehr starken Bruchlinien" auf beiden Seiten der Lavaströme, an den nördlichen und südlichen Enden: eine im Bereich des Friedhofs von Las Manchas und eine auf Höhe der LP-2 auf der Nordseite in aufsteigender Richtung.

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Von La Palma 24

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3 Comments

  1. Neil Spindler says:

    Na endlich ‘mal jemand, der nicht nur dumm ‘rumquatscht, sondern die Dinge sagt, wie sie sind.

    Lava ist ein extrem diabatisches Material, also hitzespeichernd und daher langsam auskühlend.

    Ebenso extrem verantwortungslos seitens der Politik, nicht vor den Gefahren der Verwendung des gemahlenen Lavasandes als Baumaterial zu warnen, sondern es mittlerweile kostenlos als arena und grava zur Verfügung zu stellen. Das Material ist stark eisenhaltig (Probe mit Magnet) und wahrscheinlich sulfathaltig – zusammen “Gift” für Beton und Mörtel, insbesondere Stahlbeton.

    Alles zudem höchst gesetzwidrig, da Sand und Steine (“Zuschläge”) für Beton ein CE-Zeichen besitzen müssen – aus gutem Grund. Genau wie alle anderen Zutaten zum Beton außer Wasser (das aber auch genauen Kriterien entsprechen muß, zum Beispiel: Sulfatgehalt).

    Neil Spindler
    Betontechnologe VDB
    Sachkundiger Planer für Betoninstandhaltung SKP
    SIVV-Schein
    Überwacher und Zertifizierer für Vergußarbeiten an WKA onshore
    span. Gerichtsgutachter ANPEJUCI col. #301

    1. Andrea says:

      Das ist alles hochinteressant, danke für die Info!
      Um diese Probleme zu umgehen und mal wenigstens zu einer Zwischenlösung zu gelangen, könnte man nicht einfach gewisse Lavaflächen oberflächlich planieren, Mobilheime hinstellen, Schotterstraßen aus dem reichlich vorhandenen Material machen und die Leitungen auch oberirdisch verlegen??

      Immerhin sind eine ganze Menge Leute jetzt ohne fixe Unterkunft! Und das ist vielleicht ein etwas wichtigeres Problem als Naturschutz auf ‘ner Lavafläche oder bürokratische Unklarheiten.

      Ginge das? Oder isses eine Schapsidee?

  2. Jens says:

    Lasst doch die Natur endlich Mal zur Ruhe kommen.
    Zukünftige Touristen werden genau das zu schätzen wissen. Und nicht die nächsten Bausünden die jetzt auf die Schnelle entstehen sollen..
    Und irgendwelche Westdeutsche die vor Jahren billig dort Land ergaunert und es jetzt verloren haben kann ich nicht bemitleiden..

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