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Und dann muss man ja auch noch Zeit haben, einfach da zu sitzen und vor sich hin zu schauen
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La Palma News am 05.05.2025

La Palma 24 | 05.05.2025 | 0 | Diesen Artikel teilen
Majestätischer Drachenbaum bei Las Tricias – stille Schönheit über dem Atlantik.
© Dieter Weiskircher

+++ 80 Jahre nach der Befreiung von Mauthausen: Erinnerung an die kanarischen Opfer des Nazi-Terrors +++ La Palma startet mit soliden Wasserreserven in den Sommer +++ Neue Chancen für junge Menschen: Forst-Ausbildung als Investition in die grüne Zukunft +++ Nach dem Stromausfall vom 28. April: Regierung sucht weiter nach Ursachen +++

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80 Jahre nach der Befreiung von Mauthausen: Erinnerung an die kanarischen Opfer des Nazi-Terrors

– Text: Eduardo Cabrera

Sonnenuntergang mit dunklen Komponenten – Symbol für das Ende einer finsteren Epoche und Mahnmal gegen das Vergessen.
© Michael Nguyen

Am 5. Mai 1945, gegen 9:30 Uhr, durchbrach ein lauter Motorenlärm die tödliche Stille. Es waren die Panzer der alliierten Streitkräfte, die sich dem Konzentrationslager Mauthausen in Österreich näherten. Das Grauen verstummte – zumindest für einen Moment. Wie in anderen Lagern der nationalsozialistischen Vernichtungsmaschinerie erlebten die Häftlinge auch in Mauthausen bei der Befreiung eine surreale Mischung aus Erleichterung und Erschöpfung. Viele waren durch Hunger, Zwangsarbeit und Krankheit so geschwächt, dass sie die Befreiung nicht überlebten.

Der Spanier Alfonso Maeso, einer der Überlebenden, schrieb in seinen Erinnerungen:

„Die letzten Tage war etwas Unfassbares in der Luft. Die Wachen verhielten sich merkwürdig, Bomben waren näher denn je. (…) Als die letzten Soldaten vor dem Hunger zwei Pferde töteten und sie nicht weit von einem Haufen menschlicher Leichen ablegten, wurde das Grauen greifbar. Männer stürzten sich auf das Fleisch, zerrten daran mit bloßen Zähnen – zu wilden Tieren geworden. Dieser Anblick ist so tief in mir eingebrannt, dass ich ihn nie vergessen werde.“

Mauthausen war eines von unzähligen Lagern, mit denen das NS-Regime Europa überzog. Der Holocaust – die Shoah – begann als gezielte Vernichtung der Jüdinnen und Juden Europas, weitete sich aber aus: Roma, Homosexuelle, Andersdenkende, Kommunisten, Sozialdemokraten – und auch Spanier wurden Opfer. Unter ihnen befanden sich auch mehr als 50 Menschen von den Kanarischen Inseln, darunter aus La Palma, Teneriffa, Gran Canaria, La Gomera und Lanzarote.

Besonders gefürchtet war die „Todesstiege“ mit 186 Stufen, die aus dem Steinbruch zum Lager hinaufführte. Unter schlimmsten Bedingungen mussten Gefangene dort schwere Granitblöcke schleppen – mit kaum 1000 Kalorien am Tag und unter permanenter Gewalt.

Der Überlebende Nacianceno Mata, ebenfalls von den Kanaren, berichtet:

„Ich arbeitete dort von Anfang 1941 bis Mitte 1943. (…) Der Aufstieg über die 186 Stufen war die Hölle. Juden mussten ihn mit Steinen beladen bewältigen – wer stürzte, wurde geschlagen, getreten oder blieb einfach liegen. Ich erinnere mich an blutige Gesichter, fliegende Schuhe, verzweifelte Schreie… Viele starben an Erschöpfung, andere in der Nacht.“

Viele der kanarischen Häftlinge waren aus Spanien über die Pyrenäen geflohen, hatten sich der Résistance in Frankreich angeschlossen und wurden nach ihrer Gefangennahme von den Nazis nach Mauthausen deportiert. Nur wenige überlebten. Unter ihnen waren unter anderem: Nacianceno und Orencio Mata, Francisco Afonso, Rafael Martín, Miguel Santana und Rubén Tabares – Menschen aus Orten wie Garafía, Tijarafe, Santa Cruz de La Palma, Los Silos, Hermigua, Arrecife oder Gáldar.

Ob sie überlebten oder starben – sie alle waren Opfer, allein, weil sie anders dachten, glaubten oder lebten.

Heute – 80 Jahre nach der Befreiung von Mauthausen – ist es unsere Aufgabe, sie nicht zu vergessen. Auch wenn geplante Gedenkveranstaltungen pandemiebedingt nicht wie vorgesehen stattfinden konnten, bleibt ihr Andenken wach. Denn das Erinnern ist ein Akt der Verantwortung.

In einer Zeit, in der sich manche Reden bedrohlich jenen aus der Vergangenheit annähern, ist es wichtiger denn je, aus der Geschichte zu lernen. Weder Herkunft, noch Hautfarbe, Religion oder politische Haltung dürfen je wieder als Vorwand für Ausgrenzung oder Hass dienen.

„Es ist geschehen, und folglich kann es wieder geschehen.“
Primo Levi, Überlebender von Auschwitz


Quellen:
Mauthausen – Erinnerungen von Alfonso Maeso, Editorial Crítica, 2016
Memorias de un superviviente del holocausto nazi, herausgegeben von Gobierno de Canarias und Cabildo de La Palma, 2006
186 escalones – En memoria de los canarios de Mauthausen, LeCanarien Ediciones
Text: Eduardo Cabrera

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La Palma startet mit soliden Wasserreserven in den Sommer

Blick auf das Speicherbecken Las Manchas – Cuatro Caminos ist aktuell zu 66 % gefüllt.
04.05.25 © Heidrun Schumann

Dank der Regenfälle im April konnten sich die öffentlichen Wasserreserven auf La Palma deutlich erholen. Die zwölf von der Inselverwaltung betriebenen Speicherbecken fassen aktuell rund 2,67 Millionen Kubikmeter Wasser, was etwa 55 % ihrer Gesamtkapazität entspricht – ein Zuwachs von 5 % im Vergleich zum Vormonat.

Besonders auffällig ist der Anstieg in der Lagune von Barlovento, dem größten Abdichtungsbecken der Kanarischen Inseln: Mit derzeit 654.096 m³ liegt der Füllstand hier um 10 % höher als bei der letzten Messung. Vollständig gefüllt fasst die Anlage rund 1,77 Millionen Kubikmeter.

Auch in anderen Gemeinden zeigen sich positive Entwicklungen. Spitzenwerte melden unter anderem die Becken Adeyahamen (92 %), Bediesta (90 %), Dos Pinos (90 %), Montaña del Arco (90 %) und Los Galguitos (85 %). Die niedrigste Auslastung weist derzeit das Becken Vicario in Tijarafe mit 41 % auf.

Dos Pinos speichert derzeit rund 348.000 m³ Wasser – nach den April-Regenfällen fast vollständig gefüllt.
04.05.25 © Heidrun Schumann

Insgesamt zeigen die aktuellen Zahlen, dass die Wasservorräte auf La Palma zum Start in die trockene Jahreszeit vergleichsweise gut aufgestellt sind – auch wenn regional teils deutliche Unterschiede bestehen.

Füllstände der öffentlichen Wasserbecken auf La Palma zum 1. Mai 2025 – im Durchschnitt sind sie zu 55 % ausgelastet.
Quelle: Consejo Insular de Aguas de La Palma, Stand: 01.05.2025

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Neue Chancen für junge Menschen: Forst-Ausbildung als Investition in die grüne Zukunft

Teilnehmende des neuen Ausbildungsprogramms im Bereich Forst- und Landschaftspflege bei einem Ortstermin mit Vertreter:innen des Cabildo de La Palma. © Cabildo

Mit einem neuen Ausbildungsprogramm schafft das Cabildo de La Palma Perspektiven für junge Menschen unter 30: Insgesamt 32 Teilnehmer:innen werden im Rahmen der Garantía Juvenil bis Ende 2025 im Bereich Forst- und Landschaftspflege geschult.

Die praxisnahe Ausbildung vermittelt unter anderem Kenntnisse in Wegepflege, Umgang mit Motorsäge und Freischneider, Arbeitssicherheit sowie Umweltschutz. Auch digitale Grundbildung und Themen wie Gleichstellung und europäische Förderinstrumente sind Teil des Programms.

Die Teilnehmenden erhalten einen zehnmonatigen Ausbildungsvertrag mit wechselnden Theorie- und Praxiseinheiten. Gleichzeitig entstehen sieben zusätzliche Arbeitsplätze für Betreuung und Koordination – insgesamt sind somit 39 Personen am Projekt beteiligt.

Ein praktischer Beitrag des Programms ist die Aufwertung eines Abschnitts des historischen Inselwanderwegs (Camino Real), der künftig auch mit Informationen zu Natur und Kultur ausgestattet werden könnte.

Finanziert wird die Initiative vom kanarischen Arbeitsamt, dem Jugendgarantieprogramm und dem Europäischen Sozialfonds Plus (FSE+) – ein gezielter Schritt zur Förderung von Beschäftigung, Bildung und Zukunftsperspektiven auf der Insel.

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Nach dem Stromausfall vom 28. April: Regierung sucht weiter nach Ursachen

Stromversorgung im Fokus: Die Ursachen des großflächigen Blackouts vom 28. April 2025 sind weiterhin ungeklärt.. Foto: La Palma 24

Über den massiven Stromausfall, der am Montag, den 28. April, große Teile Spaniens und Portugals lahmlegte, wurde bereits umfassend berichtet. Nun bemüht sich die spanische Regierung unter Pedro Sánchez mit Hochdruck darum, den Vorfall aufzuklären – denn die Ursache für den plötzlichen Blackout ist weiterhin nicht geklärt.

Wie jetzt bekannt wurde, saßen über 30.000 Menschen in Zügen im ganzen Land fest, darunter ein besonders kritischer Fall im Tunnel von Pajares (Asturien). Während Flughäfen weitgehend stabil arbeiteten, wurden rund 8 % der Flüge gestrichen.

Insgesamt wurden in nur 36 Stunden sechs Sitzungen des Nationalen Sicherheitsrates einberufen. Die Regierung koordinierte umfangreiche Notfallmaßnahmen, und Präsident Sánchez fuhr persönlich zum Sitz des Stromnetzbetreibers Red Eléctrica, um Aufklärung zu fordern. Dort zeigte er sich unzufrieden mit den spärlichen Informationen – bis heute fehlt eine belastbare Erklärung warum 15.000 Megawatt Leistung plötzlich wegfielen

Obwohl ein Cyberangriff bislang ausgeschlossen wurde, wird auch dieser Aspekt überprüft. Die Ermittlungen laufen unter anderem bei der Audiencia Nacional und der EU-Kommission. Ergebnisse werden frühestens in drei bis sechs Monaten erwartet.

Der Vorfall hat zudem eine Debatte über die Rolle von Red Eléctrica ausgelöst, einem Unternehmen mit 80 % privater Beteiligung. Auch die politische Aufarbeitung steht bevor: Premier Sánchez wird am Mittwoch im Parlament Stellung nehmen. Die zuständige Ministerin für den ökologischen Wandel, Sara Aagesen, muss sich ebenfalls kritischen Fragen stellen – sowohl zur Ursache als auch zum Zustand des spanischen Stromnetzes.

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Von La Palma 24

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