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+++ 49-jähriger Mann ertrinkt an der Playa von Puerto Naos +++ Vulkanbetroffene lehnen Wohnungen in Breña Baja ab +++ Kanaren präsentieren umfassenden Beschäftigungsplan für La Palma +++ 2024 war das zweitwärmste und zugleich trockenste Jahr auf den Kanaren seit 63 Jahren +++
49-jähriger Mann ertrinkt an der Playa von Puerto Naos

© Andreas Regul
Am gestrigen Nachmittag (16:53 Uhr) ist ein 49-jähriger Mann an der Playa von Puerto Naos ertrunken.
Das Zentrum für Koordination von Notfällen und Sicherheit (CECOES) 1-1-2 der Kanarischen Regierung erhielt einen Notruf, in dem berichtet wurde, dass eine Gruppe von Personen einen Schwimmer bewusstlos aus dem Wasser gezogen habe.
Ersthelfer leiteten umgehend Wiederbelebungsmaßnahmen mit einem Defibrillator ein, doch das eintreffende Rettungsteam des SUC konnte nur noch den Tod des Mannes feststellen.
Vulkanbetroffene lehnen Wohnungen in Breña Baja ab

© Michael Nguyen
Die 42 sanierten Wohnungen in der Finca Amado (Breña Baja), die ursprünglich für Betroffene des Vulkanausbruchs vorgesehen waren, werden nun an andere Antragsteller für sozialen Wohnraum vergeben. Laut Sergio Rodríguez, Präsident des Cabildo von La Palma, haben keine der betroffenen Familien aus den Containerunterkünften in Los Llanos de Aridane die Möglichkeit genutzt, in die Wohnungen zu ziehen.
Rodríguez erklärte, dass die Frist für die Prioritätsvergabe an die Vulkanbetroffenen abgelaufen sei. „Jetzt ist es an der Zeit, die Wohnungen gemäß der Liste des Kanarischen Wohnungsinstituts (Icavi) zu vergeben“, so Rodríguez. Als Hauptgrund für die Ablehnung nannte er die Distanz zwischen Los Llanos de Aridane auf der Westseite der Insel und Breña Baja auf der Ostseite.
Tatsächlich könnte ein Umzug für viele Betroffene nicht nur eine räumliche Veränderung bedeuten, sondern auch eine Herausforderung für ihr soziales Leben darstellen. Auf der Westseite haben sie ihre Familien, Freunde, Schulen und ihr gewohntes Umfeld. Nach den Belastungen des Vulkanausbruchs wäre ein solcher Einschnitt für manche sicherlich eine zusätzliche Hürde.
Die Wohnanlage wurde 2022 von der öffentlichen Gesellschaft Visocan für 2,1 Millionen Euro im unfertigen Zustand erworben. Nach umfangreichen Umbauarbeiten, bei denen die ursprünglichen 40 touristischen Apartments in 42 Einzimmerwohnungen umgewandelt wurden, darunter eine barrierefreie Einheit, wurden sie im Oktober 2024 dem Cabildo übergeben.
Kanaren präsentieren umfassenden Beschäftigungsplan für La Palma

© Gobierno de Canarias
Die kanarische Regierung hat am gestrigen Dienstagabend den Integrierten Beschäftigungsplan (PIE) 2024-2025 vorgestellt, der eine Investition von 30 Millionen Euro vorsieht, um über 1.000 Arbeitslosen auf La Palma neue Perspektiven zu bieten. Die Mittel, die vom spanischen Staat bereitgestellt werden, fließen in 19 Projekte, die sich vorrangig an Langzeitarbeitslose, Menschen über 45, Frauen, Jugendliche und Personen mit Behinderungen richten.
Schwerpunkt: Wiederaufbau und lokale Wirtschaft
Ein zentrales Projekt ist in Los Llanos de Aridane angesiedelt und widmet sich mit einem Budget von 5,5 Millionen Euro der Linderung der Folgen des Vulkanausbruchs. Es ermöglicht die Einstellung von 207 Personen. Insgesamt werden drei weitere Beschäftigungspläne des Cabildo umgesetzt, die 182 Stellen schaffen und auch die Förderung von Selbstständigen beinhalten.
Geothermie und Gemeindeprojekte
Zu den innovativen Maßnahmen zählt ein Geothermie-Projekt, das mit 500.000 Euro unterstützt wird. Zusätzlich profitieren alle Gemeinden der Insel von den Mitteln: El Paso erhält 3,5 Millionen Euro für 155 Stellen, Tazacorte 2,3 Millionen Euro für 107 Stellen und weitere Gemeinden wie Breña Alta, Breña Baja oder Puntagorda erhalten ebenfalls spezifische Budgets für neue Arbeitsplätze.
2024 war das zweitwärmste und zugleich trockenste Jahr auf den Kanaren seit 63 Jahren

Sommer 2024 © Michael Nguyen
Das Jahr 2024 war auf den Kanarischen Inseln das zweitwärmste und zugleich trockenste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen vor 63 Jahren, berichtet die spanische Wetterbehörde Aemet. Die durchschnittliche Temperatur lag bei 19,6 Grad Celsius, 1,2 Grad über dem langjährigen Mittel, und klassifiziert das Jahr als „extrem warm“.
Rekordtemperaturen und Hitzeperioden
Im Januar und November wurden Hitzerekorde aufgestellt: Am 16. Januar wurden in La Oliva (Fuerteventura) 31,7 Grad gemessen, und am 8. November erreichte La Aldea de San Nicolás (Gran Canaria) 37,1 Grad. Die höchste Temperatur des Jahres wurde am 19. Juli in Tasarte-La Aldea mit 42,8 Grad registriert. Besonders warm waren die Monate Januar, Februar, April und November.
Extreme Trockenheit
Die durchschnittliche Niederschlagsmenge betrug 138,8 Millimeter – nur die Hälfte des üblichen Wertes. Lediglich der Nordwesten von La Palma verzeichnete normale Niederschläge, mit einem Spitzenwert von 82,4 Litern in 24 Stunden am 23. Dezember in Puntagorda. Die meisten Monate des Jahres waren trocken, mit Ausnahme des Juli, der als sehr feucht eingestuft wurde.
Die Wetterextreme des Jahres 2024 verdeutlichen die zunehmenden Herausforderungen durch den Klimawandel auf den Kanarischen Inseln.
Von La Palma 24
Wer vom Klimawandel faselt, sollte auch vom Geoengineering sprechen. Das hat in den letzten zwei Jahren nie dagewesene Ausmaße angenommen und auch die Kanaren nicht verschont.
Vielen Dank für Ihren Kommentar. Geoengineering ist ein spannendes und kontroverses Thema, das immer wieder diskutiert wird. Der Artikel konzentriert sich jedoch auf die offiziellen Daten und Analysen der spanischen Wetterbehörde Aemet, die in diesem Fall den Klimawandel als Ursache für die Wetterextreme nennt. Geoengineering wird von der Aemet in Ihren Berichten nicht thematisiert. Das La Palma 24 Team