
Am 20. Juni berichteten wir über eine entspannte Möglichkeit, auch ohne Direktflug im Sommer nach La Palma zu kommen: über Teneriffa Süd mit Flug, Transfer und Fähre. Bei der Hinreise unseres Freundes Andreas Regul lief alles reibungslos. Die Rückreise nahm dagegen einen unerwarteten Verlauf – und zeigte, wie hilfreich ein bisschen Flexibilität auf Reisen sein kann.
La Palma – Teneriffa Süd: Alles im Zeitplan
Am 27. Juni begann Andreas’ Heimreise. Die ersten Fähren von La Palma nach Teneriffa legen bereits gegen 6:30 Uhr ab – für ihn ein etwas zu früher Start in den Tag. Er entschied sich daher für einen bequemeren Inselflug mit Binter. Flug NT763 hob wie geplant um 10:30 Uhr vom Flughafen La Palma ab und landete rund 40 Minuten später auf Teneriffa Süd. Der Anschlussflug nach Stuttgart mit Condor war für den Nachmittag angesetzt – alles sah nach einer unkomplizierten Rückreise aus.
Überraschung per SMS
Gegen 14:10 Uhr – Andreas war bereits am Flughafen Teneriffa Süd – meldete sich Condor per SMS: Sein Rückflug nach Stuttgart sei „aus operationellen Gründen“ annulliert worden. Weitere Angaben? Fehlanzeige. Auch eine automatische Umbuchung war nicht erfolgt. Auf der Abfluganzeige war der Stuttgart-Flug zwar noch gelistet – später stellte sich jedoch heraus, dass die Maschine nie in Stuttgart gestartet war.
Dafür wurden auch Flüge nach Frankfurt, München und Hamburg angezeigt. Hamburg erschien Andreas doch etwas zu weit vom Zielort Reutlingen entfernt – also nahm er das Heft selbst in die Hand.

Hotline – mit Anlauf zum Erfolg
Ein erster Anruf bei der Condor-Hotline brachte wenig Fortschritt: Als Alternative wurde ihm ein Rückflug für den 30. Juni angeboten – eindeutig zu spät für seine geplanten Termine in Deutschland. Ein zweiter Versuch verlief erfolgreicher: Der Mitarbeiter am anderen Ende der Leitung bot ihm einen der letzten drei verfügbaren Plätze auf dem Flug nach München an.

Flexibel auch am Boden
Der Flug nach München startete rund eine Stunde früher als der gestrichene nach Stuttgart. Zeitlich also sogar ein kleiner Vorteil – wenn da nicht noch die Frage der Weiterreise gewesen wäre. Eine Zugverbindung nach Reutlingen war zu dieser Uhrzeit nicht mehr zu realisieren. Doch zum Glück hatte Andreas vorgesorgt: Noch vom Flughafen Teneriffa aus kontaktierte er einen Freund, der kurzfristig einen privaten Transport vom Flughafen München organisierte. So wurde er direkt abgeholt und sicher nach Hause gebracht. Gegen 1:30 Uhr nachts fiel schließlich die Haustür ins Schloss.
Entschädigung beantragt
Den Fall hat Andreas inzwischen an Flightright übergeben – eine Plattform, die auf Ausgleichszahlungen bei Flugausfällen spezialisiert ist. Abgerechnet wird nur im Erfolgsfall: Wird eine Entschädigung durchgesetzt, behält Flightright 20 % als Servicepauschale ein. In vergleichbaren Fällen liegt die Rückerstattung bei 400 Euro – kein Risiko, minimaler Aufwand.
Fazit:
Die Rückreise über Teneriffa ist grundsätzlich gut machbar – wie bei jeder Reise gilt jedoch: Nicht immer läuft alles nach Plan. Dank etwas Geduld, einem guten Gespür am Telefon und zuverlässiger Hilfe kam Andreas schließlich doch noch wohlbehalten zu Hause an. Am Ende zählt eben nicht der Weg – sondern das Ankommen.
Fotos: Andreas Regul
Von La Palma 24
Ich bin früher oft nach La Palma geflogen. Hat mit Condor immer gut funktioniert. Aber das war vor 20 Jahren, da war die Zuverlässigkeit scheinbar deutlich höher. Heute ist Condor auch nicht besser, wie die GangsterAirways Ryanair.
Grundsätzlich kann ich aber immer nur empfehlen Direktflüge zu buchen, da ist das Fehler-Risiko immer geringer.
…und weil man hier nicht so einfach oder günstig hin- und wegkommt ist so schön ruhig und abgeschieden. Wenn dies der Preis dafür ist, gerne doch.
Das “condorische” Geschäftsgebaren ist ja wohl Dreistigkeit nicht mehr zu überbieten. Kurz vor Flugantritt ein joviales “Flug annulliert – sieh` zu, wie du klarkommst, tschü-hüs…” Und das, obwohl der Herflug schon ausgefallen war und dann auch noch ohne jedes Alternativangebot seitens Condor. Bei rechtzeitiger Mitteilung wäre es bei Weitem stressfreier gewesen sich selbst um den Rückflug zu kümmern, wenn die Condor-Herrschaften schon ihre Kunden derart “im Regen stehen lassen”.
So ändern sich die Zeiten – wer braucht heutzutage noch zufriedene Kunden?
Nur 400€ Entschädigung für eine solche Unverschämtheit sind wirklich ein Treppenwitz!!