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+++ Wissenschaftler untersuchen mögliche Gesundheitsfolgen des Vulkanausbruchs auf La Palma +++ Hitzewelle und Waldbrandgefahr: Alarmstufe auf La Palma und weiteren Inseln +++ Binter startet neue Bintazo-Aktion: Günstige Madrid-Flüge auch ab La Palma +++ Öffentliche Wasserspeicher auf La Palma aktuell zu 42 % gefüllt +++ Drago Canarias kritisiert fehlende Strategie bei Wasser- und Agrarpolitik auf La Palma +++
Wissenschaftler untersuchen mögliche Gesundheitsfolgen des Vulkanausbruchs auf La Palma

© Michael Nguyen
Studie zur Belastung durch Schadstoffe soll über zehn Jahre Aufschluss geben
Ein Team von Wissenschaftler:innen untersucht derzeit die möglichen Langzeitfolgen der Vulkaneruption 2021 auf die Gesundheit der Bevölkerung von La Palma. Das Besondere an diesem Fall: Anders als bei vielen anderen Vulkanausbrüchen weltweit lag der betroffene Bereich auf La Palma sehr nahe an bewohnten Gebieten – mit entsprechend direkter Exposition.
Wie Diario de Avisos in einem Bericht von Juan Jesús Gutiérrez am 5. August 2025 schreibt, werden aktuell toxikologische Untersuchungen an Blutproben von Studienteilnehmer:innen durchgeführt. Ziel ist es, die Konzentration von 43 verschiedenen Elementen – darunter zahlreiche Schwermetalle – zu messen, die nach Angaben der Wissenschaftlerin María del Cristo Rodríguez nicht einfach ausgeschieden, sondern im Körpergewebe eingelagert werden. Welche gesundheitlichen Folgen diese Belastung haben könnte, ist bislang unklar und hängt laut Rodríguez unter anderem von der „Bioverfügbarkeit und Verweildauer“ dieser Stoffe im Körper ab.

© Michael Nguyen
Ein weiterer Teil der Studie befasst sich mit den weiterhin vorhandenen Emissionen des Vulkans. So gelangen durch Wind, Regen oder Bauarbeiten noch immer giftige Rückstände aus der Eruption in die Luft, in den Boden oder sogar in das Grundwasser – potenziell auch in die Nahrungskette.
Ein französisches Forschungslabor unterstützt das Projekt mit Zellkulturen, um die Wirkung dieser Schadstoffe auf Lungen-, Nieren- und Epithelzellen zu testen. Parallel untersucht ein Team von Lungenfachärzt:innen am Universitätskrankenhaus La Candelaria, ob sich die Lungenfunktion der Betroffenen seit der Eruption verändert hat.

© Michael Nguyen
Ein zentrales Problem sei jedoch, dass es bislang keine etablierten Referenzwerte für viele der gemessenen Stoffe gebe – anders als etwa bei Cholesterin oder Glukose. Deshalb mahnt Rodríguez zur Zurückhaltung: „Ein hoher Wert allein bedeutet noch nichts, erst der Verlauf über die kommenden Jahre kann zeigen, ob eine gesundheitliche Belastung besteht.“
Hitzewelle und Waldbrandgefahr: Alarmstufe auf La Palma und weiteren Inseln

© Michael Nguyen
Angesichts der angekündigten Hitzewelle hat die kanarische Regierung ab Mittwoch, den 6. August, die Alarmstufe wegen Waldbrandgefahr auf La Palma, El Hierro, La Gomera, Teneriffa und Gran Canaria ausgerufen. Betroffen sind alle Gebiete über 400 Metern Höhe. Erwartet werden Tageshöchstwerte von über 34 bis 37 °C sowie nächtliche Temperaturen über 25 °C.
Die Hitzeperiode wird voraussichtlich bis Montag, den 11. August andauern. Verantwortlich dafür sind trockene Luftmassen, starke Sonneneinstrahlung und ein schwacher Ostwind. In besonders betroffenen Regionen wie Santa Lucía de Tirajana (Gran Canaria) sind bis zu 42 °C möglich.
Das Gesundheitsministerium warnt vor gesundheitlichen Risiken für ältere Menschen, Schwangere, Kinder sowie chronisch Kranke. Empfohlen wird:
- direkte Sonneneinstrahlung zu vermeiden,
- ausreichend zu trinken,
- leichte Mahlzeiten zu sich zu nehmen
- sowie körperliche Anstrengung im Freien zu reduzieren.
🔥 Verhalten bei Waldbrandgefahr (Alarmstufe)
🚫 Verboten:
- Feuer jeglicher Art im Freien (z. B. Grillen, Lagerfeuer, Abfallverbrennung)
- Rauchen in Waldgebieten
- Nutzung von Maschinen, die Funken erzeugen (z. B. Kettensägen, Schweißgeräte)
- Betreten gesperrter Wander- und Forstwege
✅ Empfohlen:
- Keine brennbaren Gegenstände (z. B. Zigaretten) wegwerfen
- Fahrzeuge nicht auf trockenem Gras parken
- Grundstücke und Dächer von trockenem Material befreien
- Wasserquellen bereithalten (z. B. Gartenschlauch)
- Bei Gefahr: Notruf 112, ruhig bleiben und Anweisungen der Einsatzkräfte folgen
Die Warnungen beruhen auf Prognosen der Wetterbehörde AEMET und wurden im Rahmen des Notfallplans PEFMA aktiviert.
Binter startet neue Bintazo-Aktion: Günstige Madrid-Flüge auch ab La Palma

© PhotographyJc Isla de la Palma
Die kanarische Fluggesellschaft Binter bietet im Rahmen ihrer aktuellen Bintazo-Promotion bis zum 18. August 2025 vergünstigte Flüge zwischen allen Kanarischen Inseln und Madrid an. Der Preis beginnt bei 25 Euro pro Strecke, gültig für Einwohner mit Hin- und Rückflugbuchung im Zeitraum vom 16. September bis 31. Dezember 2025.
Geflogen wird mit modernen Embraer E195-E2-Jets, die mehr Komfort, weniger Lärm und einen Bordservice im typisch kanarischen Stil bieten. Dank der interinsularen Anbindungen sind die Sonderpreise von allen Inseln verfügbar. Derzeit verbindet Binter Madrid täglich 16-mal mit Tenerife Norte und Gran Canaria.
Öffentliche Wasserspeicher auf La Palma aktuell zu 42 % gefüllt

© Heidrun Schumann
Füllstand liegt deutlich über dem Vorjahreswert – Balsa de Vicario spielt zunehmend wichtige Rolle
Die zwölf öffentlichen Wasserreservoirs auf La Palma verfügten Anfang August 2025 über insgesamt 2.034.879 Kubikmeter Wasser – das entspricht rund 4,8 Millionen Pipas und einem Füllstand von 42 %. Damit liegt der Wasserstand 15 Prozentpunkte über dem Niveau des Vorjahres, als im August 2024 lediglich 27 % erreicht wurden. Ein entscheidender Unterschied: Damals stand die Balsa de Vicario in Tijarafe noch nicht als Ressource zur Verfügung.
Wie der Wasserratsbeauftragte des Cabildo, Juan Ramón Felipe, mitteilt, seien insbesondere die Balsa de Vicario und die Laguna de Barlovento von großer Bedeutung. Letztere fasst derzeit 473.799 m³ Wasser (27 % Füllstand), während die Balsa de Vicario 485.486 m³ gespeichert hat, was einem Füllstand von 35 % entspricht. Die Laguna de Barlovento wird weiterhin zur Versorgung verschiedener Regionen der Insel genutzt.
Weitere Füllstände der öffentlichen Speicherbecken auf La Palma (Stand: 1. August 2025):
- Cuatro Caminos (Los Llanos): 82.937 m³ (77 %)
- Manuel Remón (Puntallana): 99.652 m³ (75 %)
- Adeyahamen (San Andrés y Sauces): 250.837 m³ (73 %)
- Las Lomadas (San Andrés y Sauces): 68.593 m³ (70 %)
- Dos Pinos (Los Llanos): 267.664 m³ (69 %)
- Bediesta (San Andrés y Sauces): 119.805 m³ (67 %)
- Montaña de Arco (Puntagorda): 66.336 m³ (67 %)
- Balsa de Puntagorda: 62.975 m³ (55 %)
- Los Galguitos (San Andrés y Sauces): 51.944 m³ (47 %)
- Caldereta (Fuencaliente): 4.849 m³ (4 %)
Drago Canarias kritisiert fehlende Strategie bei Wasser- und Agrarpolitik auf La Palma

© Drago Canarias
Die politische Plattform Drago Canarias wirft dem Cabildo Insular Planlosigkeit und Symbolpolitik bei der Unterstützung des Landwirtschaftssektors und im Umgang mit der Wasserkrise vor. Sprecherin Sara Hernández kritisiert, dass jüngst angekündigte Fördergelder und Infrastrukturprojekte nicht auf einem langfristigen Konzept basieren, sondern vielmehr Einzelmaßnahmen ohne roten Faden darstellen.
So sollen etwa 80.000 Euro für Messeauftritte, 201.500 Euro für die agroindustrielle Produktion und lediglich 24.000 Euro zur Wiederbelebung stillgelegter Flächen bereitgestellt werden – Beträge, die laut Drago Canarias an den eigentlichen Problemen des Sektors vorbeigehen. Gleichzeitig plant das Cabildo eine Notbaumaßnahme am Tunnel de Trasvase für über sechs Millionen Euro, um die Wasserqualität im Aridanetal zu verbessern.
Drago Canarias bemängelt, dass diese Investitionen ohne echten Dialog mit den Landwirten erfolgen und grundlegende Fragen ausblenden – etwa die Ineffizienz der aktuellen Wasserverteilung, bei der 80 % des Wassers in die Bananenproduktion fließt. Durch flexiblere Bewässerung und moderne Technik wie Tröpfchenbewässerung ließen sich laut Hernández bis zu 30 % Wasser einsparen – doch das Cabildo scheue Reformen am bestehenden Modell.
Zudem sei die öffentliche Kommunikation irreführend: Trotz positiver Meldungen über gestiegene Speicherstände seien die Wasserreserven auf der Insel aktuell nur zu rund 42 % gefüllt, in Fuencaliente gäbe es bereits Kürzungen von bis zu 35 %, in Teilen von El Paso sei das Bewässern seit 20 Tagen nicht möglich.
Drago Canarias fordert deshalb eine ehrliche, langfristig gedachte und gerechte Wasser- und Agrarpolitik, die nicht nur verwaltet, sondern gemeinsam mit dem Sektor entwickelt wird – „für einen Agrarsektor, der eine Zukunft hat.“

Von La Palma 24
Ist es nicht die verschüttete Straße nach Tacande, kurz nach dem Abzweig mit dem ersten Haus anch dem Stadion?