+++ Cabildo verhandelt weiter, um die Strafe zu vermeiden und die hydraulischen Anlagen auf der Fajana zu sichern +++ Umweltprüfung für LP-2: Ausnahmeregelung genehmigt +++ Cabildo ruft den sozialen Notstand aus, um den Personal- und Pflegebedarf für Senioren auf der Insel zu decken +++ Kanarische Regierung ruft Vorwarnstufe wegen Wellengang durch Sturmtief Kirk aus +++ Pflege und Erhalt des ältesten kanarischen Kiefernbaums: Pino de La Virgen +++
Das Cabildo verhandelt weiter, um die Strafe zu vermeiden und die hydraulischen Anlagen auf der Fajana zu sichern
Das Cabildo von La Palma verhandelt intensiv mit der spanischen Küstenbehörde „Dirección General de la Costa y el Mar“, um die hydraulischen Infrastrukturen auf der Fajana des Vulkans Tajogaite zu erhalten und die drohende Strafe von über 2,1 Millionen Euro zu vermeiden, die aufgrund der unautorisierten Bauarbeiten verhängt wurde.
In einer Sitzung erklärte Inselpräsident Sergio Rodríguez, dass das Hauptziel darin bestehe, die Bewässerung für die landwirtschaftlichen Flächen weiterhin zu gewährleisten. Hierzu sollen korrektive Maßnahmen ergriffen werden, die eine unterirdische Verlegung der bestehenden Leitungen vorsehen. Der Bau einer zweiten Rohrleitung wird aufgegeben, um stattdessen alternative Routen zu prüfen und gleichzeitig den ökologischen Zustand der errichteten Wege wiederherzustellen.
Diese Maßnahmen sollen es ermöglichen, die bestehende Infrastruktur zu bewahren und die Wasserversorgung der landwirtschaftlichen Betriebe im südlichen Küstenbereich der Lavaströme sicherzustellen. Das Cabildo arbeitet hierzu eng mit der Küstenbehörde sowie dem technischen Team des Inselwasseramts zusammen, um eine Lösung zu finden, die die Fortführung der Infrastrukturen ermöglicht.
Rodríguez betonte, dass die Bewässerungssysteme essenziell für den Erhalt der landwirtschaftlichen Betriebe und die wirtschaftliche Erholung der Insel sind. Der Wasserbeauftragte des Cabildos, Juan Ramón Felipe, kritisierte einen Vorschlag der konservativen Partei zur nachträglichen Genehmigung der Bauarbeiten als „unangebracht“, da sich das Cabildo aktuell darauf konzentrieren müsse, die Strafe abzuwenden.
Der Vizepräsident fügte hinzu, dass das Problem weniger im Inhalt der Maßnahme selbst liege – da dieser von allen Fraktionen unterstützt werde – sondern in der fehlerhaften Vorgehensweise der vorherigen Inselregierung. Diese habe durch unilaterale Entscheidungen und Missachtung der Auflagen der Küstenbehörde die jetzige Sanktion verursacht.
Laut Felipe war die Eile bei den Bauentscheidungen eine „Leichtsinnigkeit“, da die Hinweise der Küstenbehörde ignoriert wurden. Hätte man diese berücksichtigt, wäre es weder zur Strafzahlung noch zur Forderung nach Rückbau der Infrastruktur gekommen.
Die Küstenbehörde und die spanische Staatsanwaltschaft haben die falsche Vorgehensweise der vorherigen Regierung bestätigt und die Akten wiedereröffnet, wodurch die Strafe auf über 2,1 Millionen Euro erhöht wurde. Die Staatsanwaltschaft begründet die Erhöhung damit, dass nicht nur gegen die gesetzlichen Vorgaben des Küstenschutzes verstoßen wurde, sondern dass das Vorgehen als „böswillig“ eingestuft wurde.
Umweltprüfung für LP-2: Ausnahmeregelung genehmigt
Mariano Hernández Zapata, der kanarische Minister für ökologischen Wandel, hat gegenüber der Nachrichtenagentur EFE angekündigt, dass die Befreiung von der Umweltverträglichkeitsprüfung für die Wiederherstellung des seit dem Vulkanausbruch verschütteten Abschnitts der Straße LP-2 zwischen Tajuya und Las Manchas am 14. Oktober genehmigt wird.
Laut Zapata beantragte das Ministerium für öffentliche Bauvorhaben am 10. September eine Überprüfung, um das Verfahren zu beschleunigen. Nach eingehender Prüfung wurde entschieden, dass kein neues Gutachten erforderlich sei, da das ursprüngliche Projekt bereits über eine 2019 genehmigte Umweltprüfung verfügte. Zwar habe sich die Landschaft durch den Ausbruch verändert, doch seien die Auflagen aus dem damaligen Gutachten weiterhin anwendbar.
Zapata betonte, dass vor Beginn der Arbeiten ein weiteres Umweltgutachten sowie regelmäßige Folgeberichte erstellt werden. Zudem müsse das Projekt in Abstimmung mit dem Spanischen Institut für Geologie und Bergbau (IGME) erfolgen, ohne dabei wissenschaftlich wertvolle Gebiete zu beeinträchtigen.
Der Minister kritisierte, dass die Verzögerungen auf die Haltung des Cabildos zurückzuführen seien, das auf ein Notfallverfahren bestanden habe. Wäre der Projektplan von Anfang an angepasst worden, könnten die Bauarbeiten bereits laufen.
Der nächste Schritt sei die Ausschreibung der Baumaßnahme für den Abschnitt San Simón–Tajuya. Zapata hofft, dass dies noch vor Jahresende erfolgt.
Das Cabildo ruft den sozialen Notstand aus, um den Personal- und Pflegebedarf für Senioren auf der Insel zu decken
Das Cabildo von La Palma hat den sozialen Notstand ausgerufen, um den akuten Personalmangel in den sozialen Einrichtungen der Insel zu beheben und die notwendige Versorgung der Bewohner sicherzustellen. Diese Maßnahme, die zunächst für 18 Monate gilt, ermöglicht es, Verwaltungsverfahren zu beschleunigen und die dringend benötigten Stellen schnellstmöglich zu besetzen. Dazu zählen die Einrichtung von Ersatzpersonalpools, flexiblere Einstellungsverfahren in Zusammenarbeit mit den Gemeinden und die Beschleunigung von Ausschreibungen.
Präsident Sergio Rodríguez erklärte, dass diese Maßnahme die Fortführung der vor einem Jahr begonnenen Bemühungen zur Behebung der personellen Defizite in der Residenz La Dehesa und im Hospital de Dolores sicherstellt. Die alternde Bevölkerung auf La Palma und die Folgen des Vulkanausbruchs haben die Nachfrage nach Pflegeplätzen erheblich gesteigert. Derzeit sind alle Einrichtungen voll ausgelastet, und es fehlen Mitarbeitende, um die steigenden Anforderungen zu bewältigen.
Die soziale Notlage auf La Palma spiegelt sich auch in den langen Wartelisten wider: 448 Personen warten auf einen Pflegeplatz, weitere 200 auf einen Platz in einem Tageszentrum. Um diese Engpässe zu lindern, plant das Cabildo die Schaffung von 357 neuen Pflegeplätzen in den kommenden Jahren.
In den letzten zwei Wochen wurden bereits 27 neue Mitarbeitende eingestellt, um kurzfristig Krankheits- und Urlaubsvertretungen zu sichern. Dennoch bestehen in der Residenz La Dehesa weiterhin vier offene Stellen, im Hospital de Dolores sind es sogar 20.
Die Notstandserklärung soll helfen, diese Engpässe schnellstmöglich zu schließen und die Arbeitsbedingungen für das Personal zu verbessern.
Kanarische Regierung ruft Vorwarnstufe wegen Wellengang durch Sturmtief Kirk aus
Die Regierung der Kanarischen Inseln hat, aufgrund der Wetterprognosen der AEMET die Vorwarnstufe für Küstenphänomene auf La Palma, El Hierro, Lanzarote, Fuerteventura und Teneriffa ausgerufen. Es herrscht derzeit eine Dünung von 2 bis 3 Metern, verursacht durch das Sturmtief Kirk im Atlantik, die besonders die nördlichen und westlichen Küsten dieser Inseln betrifft.
Die Generaldirektion für Notfälle rät dazu, an diesen Küstenabschnitten Vorsicht walten zu lassen, nautische Aktivitäten zu verschieben und unbewachte Strände zu meiden. Es wird empfohlen, sich nicht auf Molen oder in der Nähe des Meeres aufzuhalten, um das Risiko, von hohen Wellen erfasst oder mitgerissen zu werden, zu vermeiden.
Im Notfall sollte umgehend die Notrufnummer 112 gewählt werden.
Pflege und Erhalt des ältesten kanarischen Kiefernbaums: Pino de La Virgen
Das Ministerium für Ökologischen Wandel und Energie der Kanarischen Inseln unter der Leitung von Mariano H. Zapata setzt sich seit Jahren gemeinsam mit dem Cabildo von La Palma und der Gemeinde El Paso für die Erhaltung des „Pino de la Virgen de El Paso“ ein – des ältesten kanarischen Kiefernbaums der Welt und einem geschützten Kulturgut. Der über 800 Jahre alte Baum ist ein bedeutendes Naturdenkmal der Insel.
Nachdem der Baum Mitte September durch starke Winde beschädigt wurde, führte das Unternehmen Gesplan am 9. Oktober notwendige Pflegemaßnahmen durch. Hierbei wurden die abgebrochenen Äste sauber beschnitten und mit einem Wundschutzmittel versiegelt, um Schädlingen und Krankheiten keine Angriffsfläche zu bieten.
Von La Palma 24