
13.07.25 . © Michael Nguyen
+++ Hitzewelle und erhöhte Waldbrandgefahr: Kanarische Regierung ruft Alarmstufe aus +++ Puerto Naos: Weitere Rückkehr genehmigt – Schule soll im September wieder öffnen +++ 500.000 Euro für junge Mieter – neues Förderprogramm auf La Palma +++
Hitzewelle und erhöhte Waldbrandgefahr: Kanarische Regierung ruft Alarmstufe aus
Wegen extremer Temperaturen und hoher Waldbrandgefahr ruft die Regierung der Kanarischen Inseln ab Mittwoch, dem 16. Juli 2025 um 08:00 Uhr, Inselalarm aus. Hintergrund der Warnung ist der erwartete Zustrom heißer, trockener Luft aus Nordafrika.
🔺 Alarmstufen im Überblick:
- Waldbrandgefahr: Alarm in der gesamten westlichen Provinz (La Palma, El Hierro, La Gomera, Teneriffa) und auf Gran Canaria.
- Hohe Temperaturen: Alarm auf allen Inseln des Archipels.
Die Maßnahmen basieren auf den aktuellen Prognosen der staatlichen Wetteragentur AEMET sowie auf den Notfallplänen INFOCA (Waldbrände) und PEFMA (Wetterrisiken).
🔥 Wetterprognose und Gefahrenlage
- Höchsttemperaturen von über 34 bis 38 °C, lokal auch mehr.
- Tropennächte mit Tiefstwerten über 25 °C, im Süden Gran Canarias über 28 °C.
- Sehr niedrige Luftfeuchtigkeit ab etwa 400 Metern Höhe (unter 30 %).
- Thermische Inversion unterhalb von 400 Metern.
- Kalima (Saharastaub in höheren Luftschichten).
- Windböen aus Ost bis Nordost: Am Donnerstag können in Waldgebieten auf mehreren Inseln Böen bis zu 70 km/h auftreten.
🧊 Empfehlungen bei Hitze
- Körperliche Anstrengung während der heißen Tageszeit vermeiden.
- Leichte, regelmäßige Mahlzeiten einnehmen und ausreichend Wasser trinken.
- Alkohol meiden.
- Sich bevorzugt in kühlen oder klimatisierten Räumen aufhalten.
- Am Strand Schatten aufsuchen oder einen Sonnenschirm nutzen.
🚫 Maßnahmen zur Vermeidung von Bränden
- Keine Zigaretten, Streichhölzer oder Abfälle in der Natur entsorgen.
- Kein Feuer, keine Feuerwerkskörper – weder auf dem Land noch in Siedlungen nahe bewaldeter Gebiete.
- Löschhilfen wie Wasservorräte oder Gartenschläuche bereithalten.
- Anweisungen der jeweiligen Cabildos und Gemeinden zu Waldzugängen und erlaubten Arbeiten unbedingt beachten.
📞 Wichtig: Wer Rauch oder Feuer sieht, soll sofort den Notruf 112 wählen – schnelle Meldung kann die Ausbreitung eines Feuers verhindern.
👉 Weitere Informationen und Verhaltenstipps unter:
www.gobiernodecanarias.org/emergencias/consejos/consejos.html
Puerto Naos: Weitere Zugänge genehmigt – Schule soll im September wieder öffnen

© Andreas Regul
In Puerto Naos kehrt Schritt für Schritt neues Leben zurück. Das Cabildo von La Palma hat nun den Zugang zu 17 weiteren Wohnungen sowie einem Geschäftslokal in der sogenannten gelben Zone freigegeben. Damit steigt die Zahl der genehmigten Unterkünfte in dem vom Vulkanausbruch 2021 besonders betroffenen Ort auf insgesamt 1.091 Wohnungen in Puerto Naos und 45 in La Bombilla.
Voraussetzung für die Rückkehr bleibt das verpflichtende Sicherheitsprotokoll, das bislang 882 Haushalte in Puerto Naos unterzeichnet haben – in La Bombilla wurde es bereits von allen genehmigten Bewohnern erfüllt. Die Sicherheit wird durch ein dichtes Netz an CO₂-Messgeräten gewährleistet: 1.547 Sensoren in Innenräumen sowie 220 im Freien übermitteln kontinuierlich Daten, die rund um die Uhr von Fachleuten überwacht werden.
Ein weiterer wichtiger Schritt zur Wiederherstellung des Alltags ist die geplante Wiedereröffnung der Grundschule CEIP Milagros Acosta García zum neuen Schuljahr im September. Das Gebäude, das während der Krise als Kontrollzentrum für Gaswerte diente, ist seit dem Vulkanausbruch geschlossen. Nun laufen – in enger Abstimmung mit dem Bildungsressort der Kanarischen Regierung und mit Zustimmung des Peinpal-Plans – umfassende Sanierungs- und Anpassungsarbeiten.

© Heidrun Schumann
Der Bürgermeister von Los Llanos de Aridane, Javier Llamas, bezeichnet die Rückkehr des Schulbetriebs als zentrales Element zur Normalisierung des Lebens in Puerto Naos. Man setze alle verfügbaren Mittel ein, um einen sicheren Unterrichtsbeginn zu gewährleisten. Auch der zuständige Stadtrat José María Rivera unterstreicht die Bedeutung der Baumaßnahmen, die in Puerto Naos mit Nachdruck vorangetrieben werden.

© Ayuntamiento Los Llanos
In den kommenden Wochen ist zudem ein Informationsabend mit Eltern und Schulgemeinschaft vor Ort geplant, um über den Stand der Arbeiten und den Ablauf des Wiedereinzugs zu informieren.
500.000 Euro für junge Mieter – neues Förderprogramm auf La Palma

© Heidrun Schumann
Das Cabildo von La Palma stellt 500.000 Euro für ein neues Mietförderprogramm für junge Erwachsene zwischen 18 und 35 Jahren bereit. Ziel ist es, den Zugang zu Wohnraum zu erleichtern – ein Problem, das sich auf der Insel durch den Vulkanausbruch 2021 erheblich verschärft hat.
Die Antragstellung soll in Kürze über die Oficina del Volcán in El Paso möglich sein. Präsident Sergio Rodríguez spricht von einem wichtigen Schritt, um jungen Palmeras und Palmeros den Weg in die Eigenständigkeit zu erleichtern.
Das Programm ist Teil eines umfassenden Maßnahmenpakets der Inselregierung, das auch den Ankauf von Grundstücken durch die Gemeinden, den Erwerb von Neubauten sowie den Bau von Sozialwohnungen umfasst. Finanziert wird dies sowohl aus eigenen Mitteln des Cabildos als auch mit Unterstützung anderer öffentlicher Stellen – mit dem Ziel, die Wohnungsnot auf La Palma nachhaltig zu lindern.
Von La Palma 24