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+++ La Palma als Tor zu den Sternen? – Spanien bietet 400 Millionen Euro für TMT +++ Kanarischer Bericht deckt auf: Nur 2 von 17 Meereseinleitungen auf La Palma genehmigt +++ Fischvergiftung auf La Palma: Acht Personen betroffen – eine im Krankenhaus +++ Update zum Ausbau der LP-3: Bauarbeiten an der Kurve von Los Castañeros in vollem Gange +++
La Palma als Tor zu den Sternen? – Spanien bietet 400 Millionen Euro für TMT

© IAC
Die spanische Regierung will den Bau des Thirty Meter Telescope (TMT) auf La Palma mit bis zu 400 Millionen Euro unterstützen. Das gab Wissenschaftsministerin Diana Morant auf der Insel im Rahmen einer Sitzung des Instituto de Astrofísica de Canarias (IAC) bekannt. Ziel ist es, das international hochrangige Teleskopprojekt, das derzeit auch Hawaii als Standort prüft, auf den Roque de los Muchachos zu holen.
Morant unterstrich den politischen Willen Spaniens, Vorreiter in Wissenschaft und Technologie zu sein – im Gegensatz zu anderen Ländern, die ihre Investitionen zurückfahren. Sollte das Projekt nach La Palma kommen, würde das Jahrzehnte wissenschaftlicher Arbeit, hochwertige Arbeitsplätze und neue Impulse für die Insel bringen.
Das TMT soll mit einem 30-Meter-Spiegel bislang unerreichte Einblicke ins Universum ermöglichen – von Exoplaneten bis zur Dunklen Materie. Auch Kanarens Wissenschaftsministerin Migdalia Machín sprach sich klar für das Projekt aus.
Gleichzeitig kündigte Morant eine Budgeterhöhung für das IAC an: 2025 stehen 18,6 Millionen Euro zur Verfügung, ergänzt durch EU-Mittel, die bereits über 80 neue Arbeitsplätze geschaffen haben. Bestehende Projekte wie das Cherenkov-Array, der European Solar Telescope oder das CELESTE-Technologiezentrum kommen gut voran.
Das IAC stellte zudem seinen strategischen Plan bis 2028 vor – mit dem Ziel, wissenschaftliche Exzellenz, technologische Infrastruktur und gesellschaftliche Relevanz weiter auszubauen.
Kanarischer Bericht deckt auf: Nur 2 von 17 Meereseinleitungen auf La Palma genehmigt

© Herr Klaar
Ein aktueller Bericht aus dem Censo actualizado de vertidos desde tierra al mar en Canarias 2025, herausgegeben von der Consejería de Transición Ecológica y Energía des Gobierno de Canarias, zeigt deutlich: Nur zwei von 17 dokumentierten Einleitungen auf La Palma sind derzeit offiziell genehmigt, drei weitere befinden sich im Genehmigungsverfahren. Der Großteil erfolgt ohne rechtliche Grundlage – teilweise sogar in geschützten Meereszonen.
Die genehmigten Einleitungen stammen aus:
- der thermischen Anlage von Unelco in Breña Alta (Industrie- und Stadtabwässer),
- sowie einer Wolfsbarsch-Zuchtanlage in Tazacorte.
In Santa Cruz de La Palma gibt es sechs dokumentierte Einleitungsstellen – davon vier ohne Genehmigung und zwei in Bearbeitung. Auch in Breña Baja, Tazacorte, San Andrés y Sauces, Los Llanos de Aridane und Villa de Mazo gibt es ausschließlich Einleitungen ohne gültige Genehmigung.
Mehr als nur eine Bestandsaufnahme
Laut Umweltminister Mariano H. Zapata befindet sich über die Hälfte der derzeit nicht genehmigten Einleitungen im Prozess der Legalisierung. Ziel sei es, Genehmigungen zu beschleunigen und die Gemeinden bei der Umsetzung zu unterstützen.

© Gobierno de Canarias
Die aktuelle Version erfasst 403 Einleitungen auf allen Kanaren, davon 351 aktive – ein Rückgang gegenüber 2021. 55 % dieser aktiven Punkte sind bereits genehmigt oder in Bearbeitung. Die 20 schädlichsten Abwassereinleitungen wurden als besonders dringlich eingestuft. Die Behörden haben Kooperationsvereinbarungen (z. B. mit Gemeinden oder Betreibern) abgeschlossen, um für diese Punkte schnellstmöglich eine rechtliche Klärung herbeizuführen – also entweder eine nachträgliche Genehmigung zu ermöglichen oder Maßnahmen zur Anpassung einzuleiten.
Was gelangt ins Meer – und wie?
Auf La Palma handelt es sich in 76 % der Fälle um städtisches Abwasser, gefolgt von industriellen Rückständen (12 %). 71 % aller Einleitungen erfolgen über einfache Abflussleitungen, die meist deutlich weniger Umweltauflagen erfüllen als die vorhandenen Unterwasseremissäre. Besonders kritisch: 24 % aller Einleitungen auf La Palma liegen in der geschützten Meereszone „Franja Marina de Fuencaliente“.
🔗 Zur offiziellen Mitteilung und Datenquelle:
👉 🔗 „Transición presenta la actualización del censo de vertidos de Canarias…” – Gobierno de Canarias, 21. Juli 2025
Fischvergiftung auf La Palma: Acht Personen betroffen – eine im Krankenhaus

© Heidrun Schumann
Die Gesundheitsbehörden auf La Palma untersuchen einen Fall von Lebensmittelvergiftung, der bislang acht Menschen betrifft. Nach dem Verzehr von nicht offiziell vertriebenem Fisch zeigten sie Symptome einer Histaminvergiftung – eine Person befindet sich im Krankenhaus.
Die Erkrankten hatten sich am Dienstag, 22. Juli, etwa zwei Stunden nach dem Verzehr in medizinische Behandlung begeben. Erste Laborergebnisse deuten auf unsachgemäß gelagerten blauen Fisch (z. B. Thunfisch oder Makrele) als Ursache hin.
Typische Beschwerden wie Brennen im Mund, Hautrötungen, Kopfschmerzen, Übelkeit und Durchfall treten bei Histaminvergiftungen häufig auf.
Die Gesundheitsbehörde mahnt zur strikten Einhaltung der Kühlkette und warnt eindringlich davor, Fisch außerhalb kontrollierter Vertriebskanäle zu kaufen oder zu verzehren. Die epidemiologische Überwachung wurde aktiviert, die Situation bleibt unter Beobachtung.
Update zum Ausbau der LP-3: Bauarbeiten an der Kurve von Los Castañeros in vollem Gange

An der stark frequentierten Cumbre-Straße LP-3 nehmen die lange angekündigten Bauarbeiten für den dritten Fahrstreifen nun sichtbar Fahrt auf. Unsere aktuellen Aufnahmen von Mitte Juli zeigen den Fortschritt an der Kurve von Los Castañeros, direkt hinter dem Tunnel der kleinen Cumbre in Richtung Westen.
Der Ausbauabschnitt umfasst rund 1,2 Kilometer, auf denen ein zusätzlicher Fahrstreifen entstehen soll. Dieser wird an das bestehende Doppelüberholungsstück anschließen und soll die Verkehrssicherheit sowie den Verkehrsfluss deutlich verbessern. Die Kurve selbst wird durch eine Verbreiterung der Fahrbahn im Innenbereich um etwa vier Meter angepasst – insbesondere, um schweren Fahrzeugen eine sicherere Durchfahrt zu ermöglichen.

Seit dem 25. Juni wird an Werktagen zwischen 9:00 und 14:00 Uhr abschnittsweise gesperrt – eine Regelung, die bis auf Weiteres bestehen bleibt. Verkehrsteilnehmende müssen daher weiterhin mit punktuellen Einschränkungen rechnen.
Das Projekt wird mit 2,4 Millionen Euro aus dem kanarischen Entwicklungsfonds FDCAN finanziert. Laut Cabildo de La Palma liegen alle nötigen Umwelt- und wasserrechtlichen Genehmigungen vor. Neben der reinen Fahrbahnerweiterung umfasst das Vorhaben auch Maßnahmen zur Entwässerung, Beschilderung, Beleuchtung und Reinigung. Die Bauzeit ist auf etwa sechs Monate angesetzt.

Von La Palma 24
Im Abwasser-Artikel heißt es:
“…20 besonders kritische Punkte – wurden priorisiert und sollen schnellstmöglich legalisiert werden.”
Das kann ja nur ein Lapsus sein.
Sollte es nicht korrekt heißen: “…20 besonders kritische Punkte – wurden priorisiert und sollen schnellstmöglich verboten und stillgelegt werden.”?
Vielen Dank für Ihren Hinweis. Ihre Überlegung ist verständlich – allerdings spricht der offizielle Bericht des Gobierno de Canarias nicht von einer Stilllegung dieser Einleitungen. Die 20 besonders schädlichen Punkte wurden als vorrangig eingestuft, um ihre rechtliche Situation zu klären. Ziel ist es, diese Einleitungen entweder nachträglich zu genehmigen oder technische Maßnahmen einzuleiten, damit eine Genehmigung möglich wird. Das La Palma 24 Team