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Ich bin nicht mehr dieselbe, seit ich den Mond auf der anderen Seite der Welt habe scheinen sehen
Mary Anne Radmacher

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Frühlingserwachen im Winter

Gastbeitrag | 13.02.2021 | 0 | Diesen Artikel teilen
© Lotte

Wer kennt nicht die herrliche Drachenbaumtour von Las Tricias zu den Wohnhöhlen von Buracas. Eine der landschaftlich, botanisch und archäologisch interessantesten Wanderungen, die unsere Isla Bonita zu bieten hat. Über alte Dorfwege führt der Rundwanderweg durch Landschaften wie im Bilderbuch, vorbei an üppigen Obst- und Gemüsegärten, grünen Schluchten und derzeit blühenden Mandelbäumen. Dazu der ständige Blick über den Atlantik, macht den Ausflug zu einem wahren Balsam für Körper und Seele.

© Lotte

Gigantische Drachenbäume, um die sich zahlreiche Mythen und Legenden winden, säumen den Weg. Doch eigentlich sind sie gar keine Bäume, sondern Liliengewächse und haben somit keine Jahresringe.

Sie blühen nur etwa alle 15 Jahre, woraufhin sie sich dann verzweigen. Man kann ihr alter also lediglich schätzen, indem man die Zahl der Verzweigungen mit 15 multipliziert.

Ihre Heilkraft ist über Jahrhunderte hinweg genutzt worden. Schon die Ureinwohner haben den roten Drachenbaumsaft zur Heilung von Knochenbrüchen, sowie zur Einbalsamierung ihrer Toten genutzt.

Im Mittelalter war das Drachenbaumblut für die Spanier wertvoll wie Gold.

Es wurde unter anderem gegen Tuberkulose verwendet, aber auch bei Verdauungsproblemen und später als Schutz gegen Zahnfäule. Auf umständlichen Wegen hat man den wertvollen Saft ähnlich wie beim Kautschuk abgezapft.

Oft wurde leider aber auch der ganze „Baum“ einfach gefällt, weshalb die Drachenbäume heute auf der Roten Liste gefährdeter Arten stehen.

Die größten Haine der Kanarischen Inseln befinden sich im Norden La Palmas in der Schlucht von Buracas und bei La Tosca.

Am Wegesrand kann man exotische Früchte, Drachenbaumsamen und Schmuck aus denselben sowie frische und gebrannte Mandeln per Vertrauenskasse käuflich erwerben.

Auch ein Büchertauschregal ist neben ein paar günstigen Pflanzensetzlingen aufgestellt.

© Lotte

Schließlich erreichen wir den Schluchtgrund mit den prähistorischen Wohnhöhlen. Zahlreiche Felszeichnungen in Form der für La Palma typischen konzentrischen Kreise und Meanderlinien ziehen uns in ihren Bann.

© Lotte

Ein junger Mann hat sein Zelt in einer der einladenden riesigen Höhlen aufgeschlagen. Erlaubt ist das zwar nicht, jetzt wo es kaum Tourismus gibt, hat er aber sicher wenig zu befürchten, kommt hier doch eher selten mal ein Ordnungshüter vorbei.

Nach einem gemütlichen Picknick in der Sonne führt uns der Wanderweg die Schlucht auf der anderen Seite wieder hinauf.

Nun kommen wir in ein Gebiet, in dem im August letzten Jahres ein verheerender Waldbrand gewütet hat.

Viele Menschen haben all ihr Hab und Gut verloren. Die Solidarität auf La Palma ist groß, dennoch erholen sich die betroffenen Menschen sicher nicht so schnell wie der verbrannte Kiefernwald. Die Kanarische Kiefer ist aufgrund ihrer Fähigkeit mit ihren langen Nadeln das Wasser aus den vorüberziehenden Wolken zu kämmen extrem wichtig für die Wasserversorgung La Palmas.

Zudem schützt sie mit ihren Starken Wurzeln die Insel vielerorts vor der Erosion. Wie dankbar sind wir daher für ihren starken Überlebenswillen.

Über Jahrtausende hat sich die Kanarische Kiefer den Umweltbedingungen der Inseln angepasst, die sie immer wieder mit Waldbränden auf die Probe stellen.

Die bis zu 15cm dicken Borkenschichten schützen das wertvolle Kernholz vor dem Feuer.

So kommt es, dass nach einem Waldbrand schon nach wenigen Monaten wieder die ersten hellgrünen Nadeln direkt aus dem verkohlten Stamm sprießen.

© Lotte

Dies kann man derzeit hier eindrucksvoll beobachten. Der ergiebige Regen Anfang des Monats hat die gesamte Gegend neu aufleben lassen. Blumenfelder und blühende Mandelbäume umgeben die verkohlten Kiefern und schaffen ein frühlinghaftes Bild der Hoffnung.

© Lotte

So sind wir neu beflügelt für den etwas steilen Aufstieg zurück zum Ausgangspunkt an der Kirche von Las Tricias.

Erschöpft und glücklich kehren wir in die kleine Bar auf der Plaza unter dem wilden Pfefferbaum ein und lassen unsere Erlebnisse bei einem kühlen Bierchen revuepassieren.

Eine herrliche Wanderung zu jeder Jahreszeit und besonders beeindruckend zur Mandelblüte Ende Januar und Anfang Februar.

Eure Lotte von Graja-Tours

Lotte von Graja Tours ist zertifizierte Wanderführerin für die Kanarischen Inseln und La Palma. Sollten Sie Lust haben gemeinsam mit Lotte eine Wanderung auf La Palma zu unternehmen, senden Sie uns eine Email an la-palma24@la-palma24.net. Wir freuen uns auf Ihre Anfrage!

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