La Palma 6.8.2016:
Waldbrand greift in der Nacht zum Samstag auf die auf Ostseite der Insel über
Im Laufe des Samstags verbreitet sich vorsichtiger Optimismus - El Paso-Sektor und Fuencaliente-Bereich zeigen sich ruhiger - alles konzentriert sich auf die Löscharbeiten im Osten oberhalb von Mazo - Kanarenpräsident Fernando Clavijo: "Feuer aufgehalten" - vorsichtiges Aufatmen
Die gute Nachricht zuerst: Im Westen und Süden von La Palma sind in der vergangenen Nacht kaum neue Feuer aufgeflammt. Die schlechte Nachricht: Aus dem Südosten stieg um 7.30 Uhr wieder eine deutliche Rauchsäule in den Himmel, und das Centro de Coordinación Operativa Insular (CECOPIN) bestätigte in der vergangenen Nacht, dass der am Mittwoch in Jedey im Westen ausgebrochene Waldbrand nun auf seinem Weg über den Süden auch die Ostseite von La Palma erreicht hat. Laut der Notfallkoordinationszentrale eroberten die Flammen in der Nacht von Freitag auf Samstag die Gebiete Montaña Mambroque und Volcán Cabrito auf der Gemarkung von Mazo. Dank dem unermüdlichen Einsatz aller Löschkräfte kamen dann am Samstagmittag die ersten, vorsichtig-optimistischen Kommentare aus der Löschleitzentrale.
In den Nachtstunden waren rund 350 Einsatzkräfte aller Art am Boden im Kampf gegen das Feuer aktiv - ab dem ersten Tageslicht hörte man schon wieder die Motoren der Helikopter und Löschflugzeuge, von denen heute anfangs zwölf und dann wegen eines Schadens nur noch elf mit geballter Kraft ihre Wasserfrachten auf den Südosten abwerfen. Der Bürgermeister der Ost-Gemeinde Mazo, José María Pestana, sagte gegenüber der Internet-Zeitung El Apuron, dass die Nacht besser als erwartet verlaufen sei: "Wir hatten Glück mit dem Wind, und rund 50 Feuerwehrmänner haben durch ihren Einsatz in der Zone El Cabrito verhindert, dass das Feuer Mazo erreichte." Im Bereich Fuencaliente im Süden kam das Feuer in der vergangenen Nacht nur langsam voran, sodass man es gut löschen konnte.Heute mittag kamen dann erste, vorsichtig-optimistische Kommentare aus der Lösch-Leitzentrale. Kanarenpräsident Fernando Clavijo erklärte, dass das Feuer nach 70 Stunden Einsatz aller professionellen Helfer "aufgehalten" werden konnte: "Das erlaubt uns, heute optimistischer zu sein als gestern, aber nach wie vor ist größte Vorsicht angesagt." Die kanarische Ministerin für Territoriales und Notfälle, Nieves Lady Barreto, erläutert den Status Quo vom Samstagmittag in einer Pressemitteilung im Detail: Der Brandbereich von El Paso ist "perimetriert", was man vielleicht mit "einigermaßen im Griff, aber noch nicht unter Kontrolle" übersetzen könnte. Entlang der Straße in den Süden wird das Gebiet überwacht, aber es sind keine Luftlöscheinheiten mehr aktiv. Im Sektor Fuencaliente arbeitet man noch am "perimetrieren" - das heißt, die Lage ist hier nach wie vor brenzlig. In der El Cabrito-Zone oberhalb von Mazo sind laut der Kanarenministerin inzwischen die meisten Fire-Fighter konzentriert. Feuerwehrleute am Boden kooperieren mit den Löschflugzeugen, um die "sehr komplizierte Situation" zu bewältigen.Inselpräsident Anselmo Pestana unterstrich die gute Zusammenarbeit aller Beteiligten bei der Koordination der Löscheinsätze und die "schnelle und effektive Ankunft" der Boden- und Luft-Hilfstruppen von den anderen Inseln und vom spanischen Festland.Das Tribunal Superior de Justicia de Canarias gab am Nachmittag des Samstags bekannt, dass der mutmaßliche Verursacher des Waldbrandes, ein 27jähriger Deutscher ohne Wohnsitz, weiterhin in Haft bleibt. Ihm wird vorgeworfen, den Waldbrand in Jedey im Westen von La Palma am Mittwoch, 3. August 2016, aus Fahrlässigkeit ausgelöst zu haben.Das Risiko weiterer Waldbrand-Ausbrüche ist nach wie vor extrem - deshalb herrscht seit Donnerstag der Alarmzustand: offene Feuer wie das Verbrennen von Gartenabfällen, das Abschießen von Feuerwerk oder der Einsatz von funkensprühenden Geräten im Freien sind absolut verboten. Auch wer grillt, sollte auf den Funkenflug achten und Löschwasser bereit halten. Die Erholungsparks mit Feuerstellen auf La Palma sind in den Bereichen von El Paso, Fuencaliente und Las Breñas geschlossen. Auch in allen anderen Áreas Recreativas der Insel ist das Feuermachen streng untersagt. Natürlich erschweren die hohen Temperaturen und immer wieder aufkommende Winde auch die Löscharbeiten auf La Palma. Die zahlreichen E-Mails und Leserbriefe, die in der Redaktion des La Palma 24-Journals eingehen, sprechen deshalb allesamt den Feuerwehrteams am Boden und den Piloten ihren höchsten Respekt für ihren unermüdlichen und gefährlichen Einsatz aus.Waldbrand La Palma Straßensperrungen
Folgende Straßen sind noch immer gesperrt: LP-2 Hauptverbindungsstraße in den Süden von La Palma LP-2 nach Fuencaliente ab der Höhe des Restaurants Bodegón Tamanca in Jedey. LP-212 El Paso-Tacande zwischen Kilometer 0 und 4.500. LP-301 Zufahrtsstraße zum Refugio del Pilar komplett gesperrt. Wieder geöffnet wurde die LP-209 zwischen Fuencaliente und Los Quemados.Wegen des Waldbrandes wurden viele Veranstaltungen abgesagt - siehe La Palma 24-Konzertübersicht. Das Holi-Festival in Santa Cruz de La Palma wurde auf Sonntag, 7. August 2016, verschoben.Urlauber, die zum Flughafen müssen, können ohne Probleme die LP-3, also die Hauptstraße vom Westen in den Osten durch den Tunnel benutzen - diese befindet sich nicht in der Waldbrand-Zone. Auch die Fahrt zum Airport SPC von Los Canarios/Fuencaliente ist bisher möglich. Wir melden sofort, falls sich etwas ändern sollte.Von La Palma 24
Wir leben hier nun schon fast 36 Jahre – wunderbar, aber die Abstände das es auf den Inseln brennt werden immer kürzer – sicher auch auf den anderen Canarischen Inseln – und das merkt offenbar kein verantwortlicher Politiker.
Hier auf La Palma bastelt man nun schon Jahrelang an einer gewaltigen Straße die wirklich nur die wenigsten Menschen hier brauchen. Logisch bei dem riesigen Verkehrsaufkommen mit 80 000 Einwohnern auf .
Das tolle ist das meiste davon zahlt wohl die EG? Obwohl die Canaren keine EG Länder sind oder hat sich das bei den meisten “Wasserköpfen” in Brüssel noch nicht herum gesprochen.
Ich habe wohl recht in der Annahme das für die erforderlichen Hubschrauber und Flugzeuge die auf allen Inseln zum Feuerlöschen dringend benötigt werden kein Geld vorhanden ist – weil das von der EU nicht mitfinanziert wird ?
Warum werden die verantwortlichen Politiker nicht einmal kräftig in den Allerwertesten getreten, nur weil es dafür kein Festmenü gibt und keine Schere in die Hand gedrückt wird um ein rotes Band durch zuschneiden ?
Warum, zum Teufel noch mal, geht kein Aufschrei der Einheimischen Bewohner über die ganzen
Inseln ?
Herzliche Grüße fast von einem schönen Tag
Ditschi
Zuallererst Lob und Dank für die tapferen Feuerwehrleute, Piloten und vielen anderen Helfer. Hoffentlich geht es auch im Südosten gut aus!
Mich beeindruckt, das Spanien und die Kanaren trotz der schweren Wirtschaftskrise ihre Infrastruktur mit Löschhubschraubern, Flugzeugen und speziellen Einsatzbrigaden aufrecht erhalten haben. In so kurzer Zeit 8 Helis und 3 Flugzeuge zusammenziehen zu können. Hut ab, da haben einige Leute in Politik und Verwaltung ihren Job gut gemacht.
Leider wird der Klimawandel zu mehr kritischen Wetterlagen und zu mehr Bränden führen. Um so wichtiger ist es vorbereitet zu bleiben.
@Dietsche. Natürlich gehören die Kanaren zur EU, nur nicht zum Zollgebiet.
Erskine hat völlig recht: die Löscharbeiten, die Rettungskräfte, alles funktioniert dank eines intakten Gemeinwesens, von dem sich der Aussteiger, der das Feuer entfacht hat, verabschiedet hat, wie am Schnürchen. Man überläßt das zahlen der Steuern und die Verantwortung einfach den anderen.