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SeaLabs Sensoren auf hoher See – Testserie mit 25 Atlantikseglern abgeschlossen

Gastbeitrag | 27.01.2024 | 0 | Diesen Artikel teilen
Karte: ARC 2023 - Überfahrt von Gran Canaria nach Santa Lucia mit 155 Segelbooten und 500 Seglern - 2800 Seemeilen über den Atlantik. Eine zweite Route führt über die Kapverden nach St. Vincent.

Las Palmas de Gran Canaria

Nach dem erfolgreichen Start der SeaLabs-Flotte in 2022, sind auch dieses Jahr wieder ambitionierte Atlantiksegler von Gran Canaria in Richtung Karibikinsel Santa Lucia gesegelt und haben unterwegs Meeresproben entnommen.

Die spanische Umweltorganisation Ambiente Europeo arbeitet eng mit den Organisatoren der ARC (Atlantic Rally for Cruisers) zusammen - der wohl populärsten Ozeanregatta unter Freizeitkapitänen.

25 Segelboote der ARC haben zwei Mal täglich bei Wind, Wetter und Wellen die sieben verschiedenen Parameter darunter Wassertemperatur, pH-Wert, elektrische Leitfähigkeit, Salzgehalt und Verschmutzungsgrad während der gesamten Überquerung gemessen.

“Es ist für uns toll zu sehen, dass wir wieder eine ambitionierte internationale Gemeinschaft von Seefahrern mobilisieren konnten”, sagt Luise Wagner, Koordinatorin von Ambiente Europeo auf den Kanaren.

SeaLabs Koordinatoren von Ambiente Europeo in Las Palmas de Gran Canaria © Ambiente Europeo

Unter den freiwilligen Teilnehmern sind oft technisch versierte und naturwissenschaftlich ausgebildete Segler, die in ihrer Freizeit segeln und Meeresschutzprojekte unterstützen wollen.

Stardust Team - Familie van Os aus den Niederlanden bei der SeaLabs-Übergabe kurz vor dem Ablegen zur Ozeanüberquerung in Tazacorte. © Ambiente Europeo

So manches Segelboot nimmt das Testkit sogar auf seine Weltumsegelung mit, wenn die offizielle Regatta der ARC abgeschlossen ist.

Sobald die Boote in See gestochen sind, lassen sich die Standorte der Boote per Satellit einfach vom Sofa aus verfolgen.

Für die Aktivisten ist es spannend, auf der Karte zu sehen, wo sich die Testkits mitten im Atlantik befinden.

Jedem SeaLabs-Team wurde persönlich erklärt, wie die Messungen vorgenommen werden. Familie Van Os aus den Niederlanden hat sein Kit im Hafen von Tazacorte empfangen.

"Wir sind sehr stolz, bei diesem Projekt mitzuhelfen. Der Sensor ist robust gebaut und so einfach zu handhaben, dass auch unsere Kinder die Tests machen können”, sagt Elsine van Os vom Katamaran Stardust, der im Dezember von Santa Cruz de La Palma abgelegt hat.

SeaLabs ist jetzt digital und sammelt Meeresdaten per App ein

Im vergangenen Jahr war die Probenentnahme noch mühselig und musste per Hand in Datenblätter eingetragen werden. Jetzt können die Teilnehmer ihre Testergebnisse mit digitalem Sensor erfassen und in eine SeaLabs App eingeben.

Unter Segelrn lassen sich Meerwassertest und Dateneingabe in der App am einfachsten im Team erledigen. Einer liest die Parameter vor, die andere Person trägt die Daten ein.

Die App funktioniert auch ohne Internetzugang und speichert alle Eingaben unterwegs, die dann per E-Mail an die Organisatoren am Ende des Projekts geschickt werden.

Die Welt werde heute zunehmend durch Datenmengen bewegt, betont Daniel Rolleri, Direktor der Organisation.

“Wir helfen mit unserer Testreihe auf dem offenen Meer dabei, Daten an Orten zu sammeln, wo diese sonst nicht so einfach und kostengünstig erhoben werden können."

In Zusammenarbeit mit einer australischen Universität will SeaLabs nun eine Open-Source-Datenbank für den Ozean aufbauen.

Zudem soll die Kommunikation zwischen den Seglern und der App verbessert werden und eine iOS-Version hinzukommen.

In diesem Jahr wird auch weiter am Kit-Design gearbeitet und es werden neue Parameter hinzugefügt.

Die Umweltgruppe sucht zudem einen Sponsor, der das Citizen-Science-Projekt unterstützen will.

Die Organisation finanziert sich ausschließlich aus privaten Spenden und dem ehrenamtlichen Engagement der Segler und der Koordinatoren.

Atlantikseglerin Pam Vanderlee empfängt ein Testkit vor der Ozeanüberquerung im Hafen von Las Palmas de Gran Canaria © WCC/James Mitchell

SeaLabs auf den Kanaren - hier kann das mobile Testlabor zum Einsatz kommen

Die Koordinatoren auf La Palma wollen in 2024 eine Testreihe mit SeaLabs vor dem neu entstandenen Lavastrand unterhalb des Volcán de Tajogaite vornehmen. Immerhin handelt es sich hierbei um geologisch junges Terrain.

Atlantiksegler vor der Küste von La Gomera. Das Team von Ambiente Europeo hilft bei der Säuberung wilder Strände und sammelt Abfälle auf den kleinen westlichen Inseln ein.

“Ich bin gespannt, ob sich hier auffällige pH-Werte und Wassertemperaturen messen lassen", sagt Luise Wagner.

Wir freuen uns darauf, unseren Aktivisten, nicht nur durch direkte Beteiligung an den SeaLabs-Tests, sondern auch durch Probenentnahme und Erlernen von Mikroskoptechniken an Bord tolle Einblicke in die Unterwasserwelt von La Palma geben zu können.

Interessante Beobachtungen machen auch lokal ansässige Tauchclubs, die mittlerweile neue Fischarten und Spezien in altbekannten Revieren beobachten, was ein Ergebnis veränderter Bedingungen sein könnte.

Die Umweltaktivisten streben Kooperationen mit Tauchclubs an der West- und Ostseite von La Palma an.

Solange das Segelboot Amaral im Hafen von Puerto de Tazacorte liegt, besteht die Möglichkeit, die Testkits an Bord kennenzulernen und sich an Exkursionen oder der Säuberung der Strände entlang des neuen Küstenabschnitts zu beteiligen.

Die Touren starten an der Westküste von La Palma und reichen bis El Hierro und La Gomera.

SeaLabs Kits bestehen aus einem Sensor, einem Messbecher und sind mit einer Kordel versehen, um nicht unterwegs auf dem Meer verloren zu gehen. © Ambiente Europeo

Bei Interesse bitte eine E-Mail an luise.wagner@ambienteeuropeo.org schicken, auf der Website registrieren oder per Whatsapp melden: 643 665 964. Es können auch private Segeltörns vereinbart werden.

DANK
Entwicklung der App und Testkit durch Dropson - Wasseraufbereitung.
Rekrutierung und Koordination der Testboote durch die ARC.
Tests und Demos an Bord der Segeljacht Amaral auf La Palma.

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