
© Aarón Rodríguez Infante
Wenn man auf La Palma vom Surfen spricht, fällt unweigerlich der Name Aarón Rodríguez Infante. Oder besser gesagt: „Barrel“. So nennen ihn viele mit Respekt und Zuneigung – nicht nur wegen seiner Fähigkeiten in den Wellentunneln, sondern weil er das Meer mit Hingabe, Instinkt und Verantwortung lebt. Aarón ist Surfer, Ausbilder, Schauspieler und Umweltaktivist – und längst eine prägende Stimme für den Wandel auf der Insel.

🌊 Kindheit am Meer: Aufgewachsen auf La Palma, wurde das Meer für Aarón früh zur zweiten Heimat. Besonders die Playa de Los Guirres prägte ihn – als Spielplatz, Schule und Rückzugsort. Schon als Kind entdeckte er seine Verbindung zum Ozean. Für ihn bedeutet Surfen weit mehr als Sport: Es ist Ausdruck von Freiheit, Disziplin und Identität.
🎬 Beruf und Berufung Aarón ist vielseitig: Er hat als Schauspieler im bekannten spanischen Filmprojekt The Shaper mitgewirkt, bringt Kindern und Erwachsenen das Wellenreiten bei und engagiert sich leidenschaftlich für soziale Teilhabe und Umweltschutz. In seinen Kursen verbindet Aarón Technik mit Respekt für das Meer – und schafft dabei Raum für Menschen mit Behinderung, Kinder und Senior:innen.“
🌋 Leben mit dem Vulkan: Die Eruption des Tajogaite veränderte sein Leben grundlegend. Aarón wohnte in La Bombilla, einem der Orte, die wegen giftiger Gase evakuiert wurden. Er musste sein Zuhause zurücklassen, ohne zu wissen, ob er jemals dorthin zurückkehren könnte. Als er versuchte, persönliche Dinge aus seiner Wohnung zu holen, wurde ihm mit hohen Strafen gedroht. Heute wohnt er wieder dort – mit neuer Wertschätzung für das, was Heimat bedeutet.
„Der Vulkan hat nicht nur Häuser zerstört – er hat auch unsere Gefühle erschüttert“, sagt Aarón. „Und mitten in dieser Ohnmacht konntest du nicht einmal vor deine eigene Haustür treten.“

Doch aus der Krise entstand eine Idee: das Post-Vulkan-Projekt für die Küsten. Ziel ist es, die betroffenen Strände zu rehabilitieren – ökologisch, sozial und emotional. Es geht nicht um einen simplen Wiederaufbau, sondern um eine nachhaltige Neuausrichtung, die die lokale Gemeinschaft mit einbezieht.
🌍 Global verankert, lokal verwurzelt: Aarón hat an vielen der legendärsten Surfspots der Welt trainiert – darunter auch Puerto Escondido, das berüchtigte „Pipeline“ des Pazifiks, sowie Nazaré in Portugal – bekannt für seine gigantischen Wellen. In Nazaré stellte er sich der Urgewalt des Atlantiks – ganz ohne Jetski-Unterstützung. Ein Beweis für seine Erfahrung, Körperbeherrschung und tiefe Verbundenheit mit dem Meer. Trotz seiner internationalen Surferfahrung und Reisen nach Mexiko und andere Regionen der Welt bleibt La Palma der Ort, an dem er sich wirklich zu Hause fühlt.
Für ihn ist die Insel ein verborgenes, oft unterschätztes Surfparadies – roh, authentisch und voller Potenzial. "Es gibt Wellen, von denen kaum jemand weiß, und eine Natur, die uns Respekt lehrt", sagt Aarón.
🌀 Ein Küstenprojekt mit Perspektive: Mit dem Projekt zur Wiederbelebung der Küsten verfolgt Aarón klare Ziele: bessere Zugänge, Schutz der Ökosysteme und ein neues Gleichgewicht zwischen Mensch, Natur und Sport. Besonders wichtig ist ihm, dass die Surfbedingungen verbessert werden – aber nicht um jeden Preis.

© Tabaibo González Rodríguez
„Wir wollen keine Fehler der Vergangenheit wiederholen. Der Ozean hat sich verändert – und wir sollten das nicht ignorieren, sondern daraus lernen.“

© crossa777
🤝 Eine Stimme für die Insel: Aarón steht für einen respektvollen Umgang mit der Natur, gepaart mit einem starken sozialen Bewusstsein. In Schulprojekten, offenen Dialogen und Workshops gibt er sein Wissen weiter.
WOW! beeindruckende Bilder, danke für den tollen Beitrag.
Toller Bericht.