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Führung durch die Ecofinca Platanológico in Puerto Naos

La Palma 24 | 19.12.2018 | 4 | Diesen Artikel teilen
Bananen-Titel Führung durch die Ecofinca Platanológico in Puerto Naos Janett und ihr Ride auf dem Bananen-Boot 
Janett Schindler: Bio-Plátanos unter die Lupe genommen.

Janett Schindler

Wir freuen uns, heute eine Gastautorin und ihren Bericht über die Ecofinca Platanológico vorstellen zu können: Janett Schindler war kürzlich auf La Palma zu Gast, hat eine der öffentlichen Führungen der Öko-Bananenplantage in Puerto Naos besucht und darüber auf der Website Teilzeitreisender.de geschrieben. Weil sie ihre Eindrücke so witzig und plastisch schildert, haben wir sie um eine Version fürs La Palma 24-Journal gebeten. Also: Feder frei für Travel-Bloggerin Janett und ihren Report über die Plátanos, denn so heißen die Bananen auf den Kanaren.
Sehen lecker aus: sogenannte "rote Bananen" von der Biofinca. Foto: Janett

Sehen lecker aus und haben den typisch süßen Geschmack der Plátanos von den Kanarischen Inseln: sogenannte "rote Bananen". Foto: Janett

„Daylight come and we want to go home....”  Kennt ihr diesen Song? Ich jedenfalls musste an einem sonnigen Tag in La Palma genau daran denken. Das Bananen-Boot-Lied. Doch wo ist das Bananen-Boot? Vor mir erstrecken sich zahlreiche Kilometer mit Bananen-Plantagen. Mal unter freiem Himmel, mal verdeckt in Gewächshäusern und hinter Planen. Ich will mehr wissen und entdecke die Ecofinca Platanológico – eine ökologische Bananen-Schaufarm. Sie befindet sich unweit des Strandes von Puerto Naos. Ich hoffe, dass Fincachef Fran mir etwas mehr über Bananenboote und die Geschichte der kanarischen Banane erzählen kann.
Biofinca-Chef Fran: erklärt den "Dschungel". Foto: Janett

Biofinca-Chef Fran: erklärt den "Dschungel", biologische Schädlingsbekämpfung mittels "Opferpflanzen" und alles Wissenswerte über die Plátanos von La Palma. Foto: Janett

Tatsächlich werden die meisten kanarischen Bananen heutzutage per Boot aufs spanische Festland exportiert, erfahren wir. In anderen europäischen Ländern ist die gelbe Frucht aus „Europa“ sehr selten zu finden und etwas teurer als die "Kollegen aus Südamerika". Ich jedenfalls will probieren und alles wissen! Fran ist unser Guide und entführt uns in die Welt der Plátanos. Ich erfahre, dass Bananen ja eigentlich Beeren sind, und die riesigen Stauden ja eigentlich ein Grasgewächs. Ich probiere leckere rote Bananen - und überlege spontan, die ganze Staude mitgehen zu lassen - und lerne mehr über den Anbau und die Bananen-Gezeiten. Und von Schädlingen, die man ganz einfach austricksen kann, indem man ihnen „Opferpflanzen“ vorwirft. In knapp zweieinhalb Stunden wird vom Anbau über die Kompostierung bis hin zum Wasserverbrauch und der Fortpflanzung der Bananenstauden alles erklärt.
Esel Pancho: Hauptattraktion zwischen den krummen, gelben Dingern. Foto: Janett/Teilzeitreisender.de

Esel Pancho: Hauptattraktion zwischen den krummen, gelben Dingern. Foto: Janett/Teilzeitreisender.de

Esel, Ziegen und Hühner...Ich warte darauf, das jetzt ein Papagei um die Ecke lunzt und höre stattdessen ein lautes IIIAAAH! Ein Esel? Auf einer Bananenfarm? Nicht nur das, auch ein paar Ziegen und ein paar Hühner haben hier neben dem Esel Pancho ein Zuhause gefunden. Eine kunterbunte Mischung, die mich kurze Zeit von den Ausführungen in Bezug auf den Wasserhaushalt der Bananenpflanzen ablenkte. Wusstet ihr, das ein Kilo Bananen bis zur Ernte rund 1.000 Liter Wasser verbraucht? Und ob ihr es glaubt oder nicht... Es gibt tatsächlich einen Bananenkrummbieger... oder so ähnlich! Anfangs sind Bananen noch gerade, grün und recht schmächtig.
Gepflegte Öko-Bananen-Finca in Puerto Naos: überall grünt es. Foto: Ecofinca Platanológco/Fran

Gepflegte Öko-Bananen-Finca in Puerto Naos: Führung für Inselgäste und Residenten durch Plátano-Stauden und zwischendrin wachsende Nutzpflanzen. Foto: Ecofinca Platanológco/Fran

Erst wenn man die Blüte am Stumpf abschneidet, wächst die Banane nach oben. Ich jedenfalls hab in den wenigen Stunden hier so viel gelernt, das mir vor lauter Bananen-Insider-Wissen der Kopf brummt. Gut dass es zum Ende noch einen Obstspieß mit frischen Früchten von der Bananen-Farm gab.Wer das ganze gerne einmal selbst ausprobieren will, kann sich auf hier (spanisch) für eine Tour anmelden. Das ganze kostet ca. 15 Euro und lohnt sich!!  Die Finca liegt übrigens gleich beim Hotel Sol in Puerto Naos.Vielen Dank für den fruchtigen Einblick in die bananige Seite La Palmas, liebe Janett! Das ist eine schöne Werbung für unser Inselchen.Teilzeitreisende Janett war im Oktober 2013 übrigens nicht allein auf La Palma. Zusammen mit den Kollegen Anja von travelontoast.de, Ingo von reise-wahnsinn.de und Nicole von unterwegsunddaheim.de hat sie die Insel inspiziert. Alle vier geben auf ihren Websites Reisetipps für Leute, die im Urlaub so viel wie möglich sehen und erleben wollen. Mehr über ihre Aktivitäten demnächst im La Palma 24-Journal - wir sind dabei, die Travel-Blogger zu interviewen.Hier geht´s zum Plátano-Original-Bericht von Janett auf Teilzeitreisender 

Von La Palma 24

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4 Comments

  1. Ingo says:

    Die korrekte Adresse meines Blogs lautet http://www.reise-wahnsinn.de 😉

    1. admin says:

      Hola Ingo,
      schon korrigiert – sorry.
      Gruß Gudrun

  2. Wilfried Brandt says:

    Hallo,

    auch wir hatten das Vergnügen, eine öffentliche Führung durch diesen wunderschönen Garten machen zu können. Ob es allerdings gelang, alle Ausführung von Fran für alle anderen Teilnehmer_innen richtig zu übersezten?

    Unabhängig davon ist mir sowohl im ökologischen Garten von Fran als auch in den konventionell betriebenen Plantagen ein hoher Anteil an Biomasse aufgefallen, die man ggf. in Biokohle umwandeln könnte, um damit die Bodenfruchtbarkeit (Terra Preta) zu verbesern und gleichzeitig den Wasserverbrauch deutlich zu verringern. Biokohle zeichnet sich durch eine große Oberfläche aus, weshalb sich dort Bodenbakterien gut ansiedeln bzw. halten können. Gleichzeitig kann Biokohle bis zum fünffachen des eigenen Gewichts an Wasser “speichern”, so dass die mit Biokohle angereicherten Böden länger feucht bleiben werden, was sowohl das Pflanzenwachstum als auch die Kosten für Wasser und Dünger positiv beeinflusst. Gleichezitg verfügt Pflanzenkohle über die positiven Eigenschaften, bis zu einem gewissen Grad Schadstoffe zu elimineren.

    Bei einer vollständigen Umstellung auf Terra Preta sind Agrogifte und Kunstdünger dann auf Dauer vermutlich vollständig verzichtbar und wir können in Zukunft nur noch biologisch erzeugte Bananen und andere Feldfrüchte genießen. Anregungen dazu bietet ggf. das folgende Buch: Terra Preta – Die schwarze Revolution aus dem Regenwald, erschienen im Ökom-Verlag.

    Schleißlich haben es die Indioas am Amazonas schon vor sehr langer Zeit geschafft, auf ursprünglich sehr nährstoffarmen Böden Nahrungsmittel für Städte mit mehreren zehntausend Einwohnern zu erzeugen. Allein das sollte Ansporn genug sein, mit den heute verfügbaren Techinken und dem dazu gehörigen Wissen eine andere Landwirtschaft zu praktizieren.

    Herzliche Grüße vom Rheinufer
    Bauassessor – Stadtplaner
    Dipl.-Ing. Wilfried Brandt

  3. Heriberto says:

    Salu2, nach dem lesen des Artikels, möchte ich den Bio-Bananenanbau auf La Palma, den ich aber nur aus meiner persönlichen, 9-jährigen Bio-Anbauerfahrung kenne, beleuchten. Ich bin aber dadurch kein Bananenspezialist.
    Ich staune immer noch, wie wenig die Banenstaude, (Musa) und deren Produktion bekannt sind.
    Auch wenn die Pflanze aussieht wie ein Baum, besteht der Stamm nur aus Blättern, die etwa zu 95% aus Wasser bestehen, der Rest sind sehr lange Fasern die den Stamm zusammen halten. Die trockenen Blätter sind extrem reissfest. Durch das Gewicht und die grossen Blätter ist die Bananenstaude sehr Windanfällig und muss aufgebunden oder mit Holzgabeln (Estacas) gestützt werden.
    Die Bananenstaude vermehrt man durch Wurzelschösslinge (Hijos), die jeweils am Mutterstamm (Madre) aus dem Boden wachsen. Von mehren Wurzelausschlägen wird einer als Zukunftsstaude stehen gelassen, die andern entfernt (Deshije).
    In diesem Hijo ist bereits die zu „gebährende“ Bananfrucht definiert, sie entwickelt sich je nach Düngezustand (Ernährung) innerhalba von ca. einem Jahr zur neuen Mutterpflanze. Die blauen Säcke, die man ab und zu sieht, haben nichts mit der Vermehrung zu tun, sondern verhindern Fegeschäden durch die Blätter, können aber Insektizide beinhalten. Nach etwa 7-12 Monaten (je nach Standort der Staude, Invernadero-Treibhaus und Höhenlage), gebährt die Staude die Frucht.
    Zuerst kommt der Blütenfortsatz, dann die männlichen Blüten (die geben keine essbaren Früchte), dann die weiblichen Blüten (die Banane) ans Licht.
    Die männlichen Blüten werden ca. nach 2-3 Wochen, wie ein Teil oder der ganze Blütenfortsatz (Bellota oder Perilla), abgeschnitten. Den weiblichen Blüten, den essbaren Bananen, werden, bei jeder einzeln, die Blütenrückstände abgeschnitten, (deflorieren), die Wunde schliest sich mit dem austretenden Latex, der übrigens auch diese immer bleibenden Flecken auf der Kleidung verursachen und das eindringen von Pilzen verhindert. Nach ca. Weitern 2-3 Monaten wird dann die ganze Frucht (Piña oder Racimo) geschnitten und auf dem Markt hände-weise (Manos), vorgereift verkauft. Den Reifungsprozess von grünen Banaen kann man übrigens mit einem Apfel zusammen im Plastiksack beschleunigen.
    Früher wurde hauptsächlich die „pegeña enana“ (kleine Zwergin), angebaut, die aber aus „Produktions-Gründen“ durch Stauden ersetzt wurden die höher sind und auch einen höheren Ertrag haben und natürlich höhere Ansprüche an die Schädligsbekämpfung stellen sowie auch an die Sturmschäden-Zahlungen.
    Die Banane ist neben der Mandarine (Festland) die mit am meisten Giftstoffen produzierte Frucht.
    Heute ist es, dank den biologischen Hilfs- und Denkmitteln möglich die Banane ohne Gifstoffe auf La Palma zu produzieren!!!!!!!!!!!!

    Nur gegen vergiftete Anbauköpfe ist noch immer kein Kraut gewachsen.

    Über den sehr hohen Wasserverbrauch für ein Kilogramm produzierte Banane von 1000 Litern, der seit Jahrzenten im Umlauf (-Mund) kursiert, „staune“ ich immer wieder aufs Neue. Wir haben über Jahre den Wasserverbrauch im Anbau der „kleinen Zwerge“, im Osten, Breña Baja, 300 MüM, gemessen und sind auf 400 Liter/kg. gekommen. Sicher beinflussen die Lage und die Niederschlagsmengen den Verbrauch an Wasser, sowie auch die Bananensorte.

    Eine gnüssliche Bio-Banane aus La Palma wünscht euch allen,
    Heriberto,
    Productos Heriberto

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