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La Palma 24 im Interview mit dem freien Journalisten Werner Bloch

Dörthe | 13.02.2021 | 2 | Diesen Artikel teilen
Dr. Werner Bloch bei seinem Treffen mit dem Tourismusminister Raúl Camacho und dem Präsidenten des Cabildo von La Palma Mariano Hernández Zapata © Dr. Werner Bloch

Dr. Werner Bloch ist freier Journalist und schreibt seit 25 Jahren für die ZEIT, Süddeutsche Zeitung, WELT, NZZ, Tagesspiegel. Er arbeitet auch für den Deutschlandfunk und die ARD.

Herr Bloch weilt seit dem 21.12.2020 auf der Kanareninsel La Palma, die bislang gut durch die Covid-19-Krise gekommen ist. Bereits am 26.01.2021 hat Herr Bloch das Thema im Deutschlandfunk aufgegriffen und in seinem Beitrag „Ohne Virus – Normalität und Tourismus auf La Palma“ berichtet. Zum Zeitpunkt des Beitrags gab es auf La Palma noch 34 Menschen, die positiv auf Covid-19 getestet wurden. Inzwischen sind die Zahlen weiter gesunken. Derzeit (Stand 06.02.2021) gibt es 18 aktive Fälle auf der Insel, die Covid-19 positiv sind. Zum Audiofile geht es hier.

Viele unserer Kunden und Leser haben uns ihr positives Feedback auf den Beitrag von Herrn Bloch zukommen lassen was uns dazu bewegt hat, einmal selbst nachzufragen.

La Palma 24: Vielen Dank das Sie sich für uns Zeit genommen haben. Wie und wann sind Sie nach La Palma gekommen?

Werner Bloch: Ich bin 3 Tage vor Heilig Abend spontan als Tourist nach La Palma gereist. Die Insel wurde mir von einem Freund empfohlen, der mir erzählte, hier herrsche ein normales Leben ohne Lockdown – mir war das bis dahin überhaupt nicht bewusst, die deutschen Medien haben kaum darüber berichtet. Geplant war ein Aufenthalt von 14 Tagen, den ich aber Woche um Woche aufgrund der fantastischen, in Europa wohl einmaligen Lebensumstände verlängert habe.

La Palma 24: Sie sprechen sehr gutes Spanisch.

Werner Bloch schmunzelt: Naja sicher nicht perfekt. Durch mein Romanistik- Studium spreche ich ein bisschen, aber das liegt sehr lange zurück. Da muss man erstmal wieder reinkommen.

La Palma 24: Warum haben Sie Mercedes Coello, die Leiterin des Gesundheitsdienstes, um ein Interview gebeten und wie kam es dazu?

Werner Bloch: Ich bin einfach auf gut Glück ins Krankenhaus gefahren und habe nach der Direktorin gefragt. Mich hat die Covid-Situation interessiert und warum die Zahlen hier so gut sind. Die Covid-Station war leer, es gab keinen einzigen Patienten. Mir wurde aber gezeigt, wo Personen mit Covid-Verdacht untersucht werden – in einem gelüfteten Raum, in dem eine Ansteckung fast unmöglich ist. Ich wurde in dem Krankenhaus äußerst freundlich empfangen und Mercedes Coello hat über die Maßnahmen informiert. Alles sehr professionell. Ich wusste gar nicht, dass Spanien so ein gutes öffentliches Gesundheitssystem hat. Auch darüber wird in Deutschland wenig berichtet.

Nach zwei Tagen bin ich dann erneut spontan zu Mercedes Coello gefahren, um noch einmal mit ihr zu sprechen. Ich hatte erfahren, dass sie ja auch Politikerin ist und im spanischen Parlament saß. Politiker sehen die Welt nochmal mit anderen Augen und sind über Entwicklungen gut informiert. In Deutschland ist allerdings fast jeder Politiker zum Covid-Experten mutiert und vertritt seine eigene Auffassung. Jedenfalls ging es dann auch um die Kanaren in einem größeren Sinn.

Man muss natürlich auch sagen. Covid ist heimtückisch und kann schnell zuschlagen. Da hat La Palma auch Glück gehabt, bei aller exzellenten Art, die Verbreitung des Virus einzudämmen. Aber eben auch das Glück, extrem gute Experten an der Spitze zu haben.

La Palma 24: Durch Ihren Beitrag im Deutschlandfunk sind dann die hiesigen Medien auf Sie aufmerksam geworden oder wie kam es dazu, dass Sie ein Interview bei Radio Cadena Ser de La Palma gegeben haben?

Werner Bloch: Ja das hat mich ehrlich gesagt auch ein wenig verwundert. Radio Cadena Ser de La Palma hat mich angerufen und um ein Interview gebeten. Es kommt eigentlich selten vor, dass Journalisten interviewt werden. Und die Menschen in La Palma kennen ja ihre Situation genau. Was habe ich denen zu sagen? Nicht viel, oder?

Anmerkung der Redaktion: Zum Interview von Herrn Bloch mit dem Radio Cadena Ser de La Palma geht es hier.

La Palma 24: Wie sehen Sie die Zukunft der Kanaren im Tourismussektor? Wie ist die Situation Ihrer Meinung nach auf La Palma im Vergleich zu Deutschland?

Werner Bloch: Ich glaube, wenn mehr Menschen in Deutschland wüssten, wie die Situation hier ist, würden auch viel mehr kommen und hätten keine Angst, selbst in Covid-Zeiten. Deutsche Politiker wie der Innen- und Heimatschutzminister Horst Seehofer fordern ja die Menschen auf zu Hause zu bleiben. Das hat aber gar keinen Sinn, wenn es um Reisen nach La Palma geht, also einen Ort, wo Covid praktisch nicht existiert.

Im Gegenteil: Jeder, der hier auf der Insel ist, kann ja niemanden in Deutschland anstecken und die Gefahr, hier infiziert zu werden, ist wahrscheinlich 1000 Mal geringer als in Berlin.

Was die Zukunft der Kanaren im Tourismussektor angeht, weiß ich nicht genug, ich kenne ja die meisten Inseln nicht. Klar ist nur eins: La Palma ist völlig anders als die anderen Inseln, in einem sehr positiven Sinn. Es gibt viele Deutsche, die keinen Massentourismus wollen, sondern die Begegnung mit authentischen und freundlichen Menschen suchen, auch kulturell. Und La Palma ist einer der freundlichsten Orte die ich kenne, obwohl ich seit Mitte der achtziger Jahre unterwegs bin und Part-time auch als Reiseleiter auf allen Kontinenten gearbeitet habe.

Es gibt hier keine Kriminalität, dafür unfassbare Kulturereignisse wie „Los Indianos“, die „Bajada de la Virgen“. Und es gibt die Ruta de los Vulcanos, die ihresgleichen sucht. Die Transvulcania ist ja ein Weltevent im Sport. Diese kleine Insel hat enorm viel Potential und könnte noch viel bekannter werden. Aber dass sie so ist, wie sie ist, so ohne falsche Aufregung und ohne marktschreierische Werbung, dafür viel Identität, macht sie natürlich noch liebenswürdiger.

La Palma24: Wie ist die Situation in Deutschland?

Werner Bloch: Wir haben seit Anfang November einen Lockdown, der immer wieder verschärft wird. Jetzt gibt es trotzt fallender Zahlen kaum noch Lockerungen, die Gaststätten sollen wohl erst Ostern aufmachen. Bis heute kann man in Deutschland nicht mehr zum Frisör gehen! Es sind schwere Fehler gemacht worden. Auch wenn Covid ein schwieriges Thema ist und man durchaus verschiedenen Ansichten haben kann, muss man sich fragen: Wie konnte die Regierung bei der Beschaffung des Impfstoffes, in der größten Krise seit 1945, derart versagen? In La Palma ist ja genügend Impfstoff vorhanden, sagte Frau Coello.

Unsere Museen sind seit dem 2. November geschlossen, obwohl es Hygienekonzepte gibt und man sich im Museum kaum infizieren kann. Ist das logisch? Gesundheitsminister Spahn hat noch Mitte März, Tage vor dem ersten Lockdown, verkündet, dass Masken nichts bringen. Zehn Tage später wurden Masken obligatorisch. Da stellt man sich schon viele Fragen.

La Palma 24: Was könnte man auf La Palma in Bezug auf Covid verbessern?

Werner Bloch: Ich glaube nicht viel. La Palma hat die Situation offensichtlich gut im Griff. Die Leute halten sich wirklich an die Maskenpflicht und wenn man einmal die Maske bei dem Einkaufen abnimmt, wird man sofort von der Verkäuferin angesprochen z.B. die Maske bitte wieder aufzusetzen. Hier gibt es keine Diskussionen bezüglich der Maskenpflicht. Die Menschen auf La Palma tragen die Maske einfach mit einer Selbstverständlichkeit, sie gehört zum Alltag.

Gefährlich ist natürlich schon, dass von Reisenden aus Teneriffa kein Test verlangt wird und das Virus von dort nach La Palma geschleppt werden kann. Das hat sicher politische Gründe, man will La Palma nicht von den anderen Inseln abkoppeln. Aber ich bin erst seit ein paar Wochen hier und kann die Interna der spanischen Politik nicht beurteilen.

Anmerkung: Im Interview von La Palma 24 mit dem Inselpräsidenten Mariano Zapata werden die Tests ab dem 15.02.21 durchgeführt. Hier geht es zum Interview.

La Palma 24: Wie meinen Sie kann der Tourismussektor La Palmas potentielle deutsche Urlauber informieren das La Palma ein sicheres Reiseziel ist?

Werner Bloch: Wie gesagt ich kann jedem nur empfehlen nach La Palma zu kommen. Ich selbst bin ja fast versehentlich auf Gran Canaria gelandet. Jeder seriöse Bericht hilft, Menschen hierher zu bringen.

Die deutsche Politik sieht übrigens nicht, welche Probleme eine Einschränkung des Tourismus bringt, das betrifft ja nicht nur Reiseveranstalter und Fluggesellschaften, es fängt ja bei dem Gärtner oder dem Zimmermädchen an…..

La Palma 24: Sie sind freier Journalist und schreiben unter anderen für „DIE ZEIT“ und die „Süddeutsche Zeitung“. Dürfen wir fragen woran Sie aktuell arbeiten?

Werner Bloch: Ja das stimmt. Ich arbeite als freier Journalist über die Themen, die mich interessieren. Ich führe keine Aufträge aus, sondern mache meine eigenen Beobachtungen. Aktuell arbeite ich an einem Artikel über La Palma und schreibe an einem Buch über ein brisantes Thema Aber darüber möchte ich noch nicht sprechen.

La Palma 24: Herr Bloch wir danken Ihnen für das Gespräch.

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Von Dörthe

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2 Comments

  1. Schafkopf says:

    Wenn es so einfach wäre. Es ist nicht jeder freier Journalist, außerdem wird das Reisen aus Bayern und dann wieder die Einreise einem sehr schwer gemacht. Sehnsucht nach Urlaub auf la Palma hätten wir schon

    1. MacRip says:

      Unsere Tochter war Mitte Januar 2021 mit ihrem 6 Monate alten Sohn auf La Palma: negativer pcr-Test bei der Einreise nach La Palma, negativer Antigen-Test bei der Einreise nach Frankfurt, anschließend ganz normal zu Hause einchecken.
      Geht wirklich.

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